Erich Brunner: Ein Leben zwischen Hitler und Che
Havanna, Dezember 1951: Hektisch schaut Erich Brunner von der Reling aus in die Masse. Die Fähre aus Genua legt an, der Bootsjunge wirft das fette Tau an Land. Angehörige, Schaulustige, Trödler strömen zur Landebrücke. Der 19-Jährige aus dem südburgenländischen Rudersdorf hat das Gefühl, mehr Menschen auf einen Schlag zu sehen als in seinem gesamten Leben zuvor. Ganz sicher gilt das für die Anzahl der Schwarzen. An einen britischen Besatzungssoldaten in der Steiermark kann er sich erinnern und an einen Türöffner in seltsamem Gewand beim Kaufhaus Kastner & Öhler auf der Wiener Kärntner Straße. Nun ist er heillos überfordert, unter all den dunkelhäutigen Menschen Francisco Xavier Maza zu erkennen, seinen kubanischen Vater. Er hält das Bild hoch, das ihm dieser geschickt hat, zusammen mit dem Brief, in dem er ankündigte, Erich rauszuholen aus dem düsteren Nachkriegseuropa - ins pulsierende Kuba der 1950er-Jahre.
Noch immer keine Spur. Schließlich wird Brunner selbst entdeckt. Der für diese Breitengrade zu steife Anzug mit Weste, Hut und Handschuhen hat ihn verraten. Ein hochgewachsener, schlanker Schwarzer im luftig-weißen Anzug winkt ihm zu. Sein Vater.
Vor einem Jahr starb ein Österreicher, der es im extremen 20. Jahrhundert niemandem recht machen konnte: Als Sohn eines Schwarzen ins nationalsozialistische Österreich geworfen, landete er als politisch Schwarzer im roten Kuba. Ein Leben im Schleudergang der Geschichte.
Wien, Allgemeines Krankenhaus, 1932: Die rothaarige Burgenländerin Aurelia Brunner liegt in den Wehen. Ihr Vater, Karl Brunner, ist voller Sorge. Kurz zuvor war seine Tochter von Kuba nach Österreich zurückgekehrt. Sie war in den 1920er-Jahren auf die Insel gereist, um der engen Welt des Burgenlandes in Richtung USA zu entfliehen. Für ein Visum musste man damals fünf Jahre auf der Nachbarinsel Kuba verbringen. Doch vor Ablauf der Frist erkrankte Aurelia Brunner an einem Nervenleiden, und der Großvater holte sie auf Anraten der Botschaft heim. Sie ist schwanger. Bei der Geburt geht alles gut. Die Mutter bringt einen Buben zur Welt. Er ist anders. "Neger-Erich" werden sie ihn nennen.
Die Mutter wird direkt vom AKH in die Nervenklinik Wagner-Jauregg in Linz überstellt. Erich kommt zu einer Pflegemutter. 1938 holt der Großvater den Sechsjährigen nach Rudersdorf im südlichen Burgenland, nahe Ungarn. Dort glaubt er, den Enkel besser beschützen zu können. Wien ist für den nach der NS-Rassentheorie "minderwertigen" Erich ein zu gefährliches Pflaster.
Im Dorf ist Erich nicht Fremdkörper, aber Attraktion. "Manche Kinder haben auf meiner Haut gerieben und in meinen gekräuselten Haaren gewühlt. Ich hab mich gefühlt wie ein Zirkuspferd." Doch er hegt keinen Groll. Wenn Brunner über das Dorf und die "Rudersdorfer Freunde" spricht, kommt ihm kein schlechtes Wort über die Lippen. Als Enkel des respektierten Volksschuldirektors Karl Brunner ist er Teil der Dorfgemeinschaft, viel mehr als die Roma und Sinti, die in der Gegend campieren.
In der Schule gehört er zu den Besten, auch in Rassenlehre. "Wer ist der Herrenmensch?" - "Der Arier." - "Juden? Slawen?" - "Untermenschen." Sehr gut, setzen. Der "Neger" kommt in der Liste der "Volksfeinde" nicht explizit vor. Als es Zeit ist für die Hitlerjugend, meldet der Dorflehrer auch Erich Brunner an.
Was ist das?! Ein Neger unter uns?! Schande der deutschen Rasse!
Rudersdorf im Sommer 1942. Der zehnjährige Brunner blickt in den Spiegel und übt den Hitlergruß. Er richtet sein Fahrtenmesser, das am Gürtel baumelt, streift das braune Hemd glatt und zieht den Lederknoten seiner schwarzen Krawatte zu. Dann presst er die kurz geschorenen Krauselocken mit Spucke an die Kopfhaut. Einen Scheitel bekommt er nicht hin. Egal. Bald wird er dazugehören und ein stolzer "Pimpf" sein. So heißen die Hitlerjungen im Alter von zehn bis 14. Er verabschiedet sich von den Großeltern, läuft über die Lafnitz-Brücke und die Felder Richtung Fürstenfeld, vorbei an der großen Zigarrenfabrik, wo auch Großvaters Lieblingszigarre hergestellt wird.
Als einer der Ersten am Hauptplatz nimmt er Aufstellung in Reih und Glied. Endlich ist er Teil des "Volkskörpers". Die Angelobung beginnt, ein wichtiger Mann in SS-Uniform, vielleicht der Gauleiter, schreitet die Reihen ab und trichtert der deutschen Jugend unbedingten Gehorsam ein. Plötzlich reißt sein Stechschritt ab, und sein Stiefel bohrt sich in den Boden. Auf dem Absatz dreht er sich zu dem farbigen Hitlerjungen und zeigt wild fuchtelnd auf ihn. "Was ist das?! Ein Neger unter uns?! Schande der deutschen Rasse! Fort mit ihm!" Erich ist wie versteinert. Er läuft nach Hause und fällt dem Großvater schluchzend in die Arme. Die Uniform, die er mit Stolz trug, ist zerrissen.
Von nun an fürchtet Karl Brunner, nach der Tochter auch den Enkel zu verlieren. Aurelia wurde von den Nazis im Jahr 1940 als "lebensunwert" eingestuft und in Dachau getötet. Offizielle Todesursache der Nervenkranken: Lungenentzündung. Erich wird das erst später vom Großvater erfahren. Zuerst gilt es, den Enkel vor Menschen, die von auswärts kommen, zu warnen. Die Rudersdorfer helfen. Während die ersten Roma und Sinti aus dem Südburgenland in Konzentrationslager deportiert werden, überlebt Brunner. "Wenn mir damals nicht so viele großartige Menschen geholfen hätten, ich hätte das nicht geschafft", sagt er später.
Er spürt die Feindseligkeit der Kunden, die trotz seines weißen Kaufmannskittels den Laden gar nicht erst betreten
Rudersdorf im Sommer 1945. Vor der russischen Kommandatur zeigt ein russischer Soldat Brunner, wie man Holzfiguren schnitzt. Die Russen sind gefürchtet, die Frauen verstecken sich vor ihnen. Aber den farbigen Erich mögen sie, er ist ihr Maskottchen. Alle sollen sehen, dass für die Kommunisten nicht die Rasse zählt. Klassenfeind ist der Kapitalist, aber zu einem solchen reift Brunner erst heran.
Er absolviert eine Kaufmannslehre in Gleisdorf und später in Graz und verlebt ruhigere Jahre ohne Versteckspiel. Frei ist er trotzdem nicht, sein Anderssein haftet ihm an. Er spürt die Distanz, die Mädchen zu ihm halten, deren Nähe er sucht; er spürt die Feindseligkeit der Kunden, die trotz seines weißen Kaufmannskittels den Laden gar nicht erst betreten; er spürt die Blicke derer, die "Bimbo" denken, und ballt die Fäuste, wenn sie es an der Bushaltestelle offen aussprechen.
Im Frühjahr 1951 besucht ihn der Großvater in Graz und macht ihm eine Mitteilung, die sein Leben um 180 Grad dreht: Er hat einen Vater, der in einem Land namens Kuba lebt und der ihn zu sich holen will. Ein paar Wochen später bekommt Brunner seinen ersten Pass über die amerikanische Botschaft in Wien. Besondere Kennzeichen: "Keine."
Havanna, 1952. Die Stadt erweist sich als Paradies für den Neuankömmling. Ein Crashkurs in Spanisch und ein paar Hilfsjobs später stürzt sich der gelernte Kaufmann ins blühende Wirtschaftsleben der Stadt. "Havanna war voll mit Fabriken. Und es gab keine Gewerbeordnung. Wer ein Geschäft eröffnen wollte, nagelte ein Schild an die Türe und legte einfach los."
Ja, alle tranken, feierten und verwetteten auf der Straße bei den bizarrsten Glücksspielen ihr Geld.
Brunner wird in den folgenden Jahren Übersetzer für Deutsch, Englisch und Spanisch sein, Insektenvertilgungsmittel vertreiben, sich an einem Detektivbüro beteiligen und mit US-Autos handeln. Er trinkt in der berühmten "Sloppy Joe’s"-Bar deutsches Beck’s und amerikanischen Whisky und isst Schinkensorten, von denen die Österreicher in der Nachkriegszeit nur träumen können. Als ein Mensch unter Millionen kann er trinken, wann er will, leben, wie er will, und lieben, wen er will. "Ich fühlte mich wie Gott in Frankreich."
Wenn Erich Zeit hat, besucht er seinen leiblichen Bruder Francisco. Er ist Sohn derselben Eltern und noch in Havanna auf die Welt gekommen. Seine Haut ist eine Spur heller, seine Lippen sind schmaler als jene von Erich. Der Bruder arbeitet in einem Kaufhaus, in der Abteilung für TV-Geräte. Kuba ist das zweite Land nach den USA mit Farbfernsehern. Erich lebt zu gut, um Feuer zu fangen für die revolutionären Strömungen im Land. Die Kommunisten werden das Kuba der 1950er-Jahre nach ihrem Sieg als verderbte, mafiöse US-Kolonie beschreiben, das Landsleute auf den Zuckerrohrfeldern ausbeutet und knechtet. Brunners Havanna ist weit weniger düster: "Ja, alle tranken, feierten und verwetteten auf der Straße bei den bizarrsten Glücksspielen ihr Geld. Aber das taten die Kubaner genauso wie die Amerikaner."
Havanna, 8. Jänner, 1959. Auf Jeeps, Lastwägen, Pferden, zu Fuß und mit Rädern ziehen sie in Havanna ein. Manche halten Kreuze in die Höhe, um die katholische Bevölkerung nicht zu verschrecken. Brunner beobachtet die Parade der Revolutionäre entspannt von der Bar aus. Man prostet sich zu und ist froh, dass nun Schluss ist mit toten Studenten, die der gestürzte Diktator Fulgencio Batista an den Laternen baumeln ließ, Schluss mit den Explosionen, täglichen Schießereien. Revolutionäre Umstürze gehören zu Kuba wie Salsa und Zucker, nun will man wieder in Ruhe Geschäfte machen. Dass sich im Schlepptau Castros eine Ideologie auf der Tropeninsel ausbreitetet, die Brunner schon vor 13 Jahren beim Einmarsch der Russen in Österreich kennenlernte, ahnt niemand.
Sie sind Übersetzer, eine Fachkraft, die Revolution braucht sie.
Havanna im ersten Jahr der immerwährenden Revolution: Die Vertreibung aus dem Paradies verläuft in Etappen. Als angehender Zwischenhändler für Autos hat Brunner den ersten Auftrag über 20 Chevrolettes, Chevys, Pontiacs, Buicks, Dodges an Land gezogen. Er bekommt zehn Prozent vom Kaufpreis. Am Tag des Deals will er die Autos vom Großhändler am Stadtrand von Havanna abholen, doch der Stellplatz ist leer. Der Autohandel wurde verstaatlicht, die Händler haben die Autos rechtzeitig in Sicherheit gebracht. Die Detektei hat sein Kompagnon bereits aufgegeben, weil die reichen Frauen, die ihre lüsternen Gatten beschatten lassen, das künftig in den USA tun werden. Ihm bleibt immer noch seine Arbeit als Englischlehrer. Sie boomt, weil es die Sprache der USA ist. Bald werden auch diese Kunden gegangen und seine Geschäfte gänzlich ausgetrocknet sein. Ende 1961 beantragt Brunner zum ersten Mal die Ausreise. Er will weg von der Insel, heim nach Rudersdorf.
Che Guevara war mein bester Kunde, weil er immer pünktlich bezahlt hat.
"Sie sind Übersetzer, eine Fachkraft, die Revolution braucht sie. Bleiben Sie nur noch ein Jahr. Dann können sie ausreisen", sagt der Beamte. Brunner akzeptiert. Und tatsächlich klopft auch die Revolution bei ihm an die Türe, in Gestalt eines Mittelsmannes des neuen Industrieministers Ernesto Che Guevera. Dieser wünscht wöchentlich ein Kapitel des Buches "Grundlagen der Ökonomie der Deutschen Demokratischen Republik" vom Deutschen ins Spanische übersetzt. Es geht um die "Bedarfsdeckung des Gemeinwohls" durch die "Zentralverwaltungswirtschaft". Brunner liefert dem überzeugten Planwirtschafter "El Che" ein paar weitere Brocken Erde, damit dieser die letzten Spuren des freien Marktes auf der fruchtbaren Insel begraben kann - und Brunners kubanische Kapitalisten-Karriere gleich mit. "Che Guevara war mein bester Kunde, weil er immer pünktlich bezahlt hat."
Ausreise, zweiter Versuch. "Abgelehnt. Ihr Vater ist Kubaner, also sind sie Kubaner", sagt derselbe Beamte, der Brunner vor einem Jahr so herzlich zum Bleiben bewog. Kuba akzeptiert keine Doppelstaatsbürgerschaften. "Sie können ausreisen, aber nur mit kubanischem Pass." Brunners Kehle wird trocken. Seinen österreichischen Pass aufgeben? Niemals. "Dann haben Sie mich in der Hand und können mit mir tun, was sie wollen", denkt er und lehnt ab.
Eine graue Zeit bricht an. Weitere Ausreiseversuche scheitern, die österreichische Botschaft interveniert vergebens. Sein Vater stirbt, im Viertel rufen sie ihm auf dem Höhepunkt der Revolution "Gusano" (Wurm) hinterher, bewerfen den Abtrünnigen mit Tomaten und Eiern. Er verliert zeitweise seine "Libreta" (das Buch mit den Essensmarken). Der Bruder hat einen guten Posten bei der Partei und hilft.
Sie sind kein Spion, dafür ist Ihnen alles zu egal.
1970 wird Brunner festgenommen und auf den Platz der Revolution gebracht. Im grauen Gebäude neben dem Industrieministerium mit Che Guevaras Konterfei auf der Fassade wartet er stundenlang. Dann beginnt das Verhör. Ein Mann in Uniform liest Namen laut und anklagend vor. "Das sind alles Konterrevolutionäre. Sie gingen dort aus und ein. Kennen Sie die?!" - "Natürlich", sagt Brunner: "Das waren doch meine Sprachschüler." Der Beamte überlegt und glaubt ihm: "Sie sind kein Spion, dafür ist Ihnen alles zu egal. Aber ich zeige Sie trotzdem an, wegen des Verstoßes gegen die Faulenzergesetze. Demnach ist jeder, der nicht für den Staat arbeitet, ein Konterrevolutionär. Ein paar Jahre Feldarbeit haben noch niemandem geschadet."
Brunner hat Angst. Vor Gericht kann er aber nachweisen, dass er für die Universität von Havanna revolutionäre Klassiker übersetzt hat. Der Richter ist gnädig. Statt Steine zu klopfen, darf er sich eine Stelle im staatlichen Übersetzungsbüro, Abteilung Landwirtschaft, suchen und schiebt dort eine ruhige Kugel. Brunner verliebt sich, heiratet Nancy, gründet eine Familie. Er wird Vater eines Sohnes, Eric, und einer Tochter, Victoria. Sein Herz hängt weiter an Österreich. Was dort passiert, verfolgt er über die Mittelwelle-Radios in seiner kleinen Werkstätte. Er hat sie derart programmiert, dass er "Blue Danube Radio" empfangen kann. Die Berichte rund um freie politische Wahlen saugt er auf und wird später sogar wissen, dass ein gewisser Richard Lugner zur Bundespräsidentenwahl antrat.
Im Jahr 1994 - Brunner ist inzwischen 62 - entdeckt ihn der langjährige Leiter des ORF-3Sat-Büros, Peter Zurek, beim Doku-Dreh "Kuba - Karibik - Kommunismus vor dem Kollaps" und schreibt im Magazin "Basta" über die Begegnung. Die Rudersdorfer sind aus dem Häuschen. Oft haben sie sich gefragt, wohin es den "Neger-Erich" verschlagen hat, und sie sind gerührt, als sie lesen: "Jetzt, wo ich über 60 bin, möchte ich noch einmal die Heimat sehen."
Er meint damit Rudersdorf. Doch das Geld für das Ticket kann er mit seiner "Akademie" nicht erwirtschaften. Er gibt jungen Kubanerinnen auf dem Dachboden Schreibmaschinenunterricht, Victoria assistiert, doch man verdient nur kubanische Pesos, und die sind im Ausland wertlos. Also kaufen ihm die alten Weggefährten aus Rudersdorf ein Flugticket und nehmen ihn am Schwechater Flughafen in Empfang. Brunner ist fassungslos, wie modern seine alte Welt geworden ist - und wie alt das einst moderne Kuba im Vergleich.
Doch es ist zu spät für einen Neustart in Österreich. Er will aus eigener Kraft leben und nicht auf Almosen angewiesen sein. Also kehrt er zurück auf die verarmte Insel, die ihm das verrückte 20. Jahrhundert zugedacht hat. Dort kennt er sich aus, dort wird er bleiben bis zum Tod. Begraben aber möchte er dort sein, wo er herkommt: in Rudersdorf.
Brunner stirbt 2014. Auf dem Dorffriedhof von Rudersdorf ist bald darauf ein Platz für ihn reserviert. Doch seine Asche steht heute noch immer in einer Vitrine in Havanna. Ein Freund nahm die Urne in Verwahrung. Brunners Frau ist tot, der Sohn in Spanien. Nur Victoria lebt mit ihrer Tochter, seiner Enkelin, in Graz - die beiden haben dank Brunners Festhalten an der Staatsbürgerschaft auch einen österreichischen Pass. Doch Kuba will Tausende Euro für die Überstellung der Urne, und so viel Geld hat Victoria nicht. So ist der Austro-Kubaner Erich Brunner auch nach dem Tod wieder einmal zur falschen Zeit am falschen Ort.
Clemens Neuhold recherchierte die Geschichte Brunners seit 1999. Im Jahr 2011 verbrachte er einen Monat in Kuba und führte täglich Interviews mit dem Austro-Kubaner. Sie bildeten die Grundlage für das Porträt. Weitere Quellen waren Gespräche mit Zeitzeugen, der Tochter, der Botschaft, historische Literatur. Zum ersten Kontakt kam es durch den Sohn Erich Brunners, Eric. Er traf Neuhold zufällig in Wien und bat ihn, auf seiner Urlaubsreise Briefe an den Vater ins Land zu bringen. Im Süden Havannas öffnete dem Postboten aus Wien ein älterer Mann die Türe zu seinem bescheidenen Häuschen, bat im strengen, südsteirischen Dialekt um Eintritt und erzählte seine packende Geschichte.