Österreichische Künstlerin mit kurdischen Wurzeln in Istanbul verhaftet

Festnahme bei Zwischenlandung: Nach Ausstellung über Krieg aus Kindersicht gilt Türkmen als "suspekte Person“.

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Wie profil in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, wurde eine österreichische Künstlerin mit kurdischen Wurzeln Anfang Juni bei einer Zwischenlandung am Flughaften Istanbul von fünf türkischen Polizisten aus dem Flugzeug geholt, 20 Stunden festgehalten und tags darauf nach Österreich abgeschoben. Die 39-jährige Nurdanem Türkmen durfte während ihrer Anhaltung weder die österreichische Botschaft noch ihre Familie verständigen. Die türkischen Polizisten sprachen von einer "Anzeige“; bis heute hat die Frau aber nicht erfahren, was konkret gegen sie vorliegt.

Möglicher Hintergrund: Türkmen verantwortete eine viel beachtete Ausstellung mit dem Titel "Çavê min – mein Auge“, in der es um Krieg aus Kindersicht geht. Vergangenen Herbst wurde sie im Wiener Veranstaltungszentrum Ega gezeigt; danach wanderte sie ins Heeresgeschichtliche Museum. Im April dieses Jahres sollte Türkmen damit auch auf der Kinder- und Jugendbiennale in Istanbul vertreten sein. Doch die türkischen Behörden zensurierten die Ausstellung. Aus Protest legten die Kuratoren ihre Funktionen nieder. Türkische Medien berichteten darüber. Die Künstlerin verlangt laut profil nun Aufklärung und wandte sich sowohl an die österreichische Botschaft in Ankara als auch an das türkische Konsulat in Österreich. "Man kann einen Menschen nicht ohne jede Begründung zur suspekten Person erklären und den Kontakt zur Familie verbieten“, wird Türkmen von profil zitiert.