Schweighofer-Vorwürfe: Interview mit Rumäniens Umweltministerin
In einem Interview in der Montag erscheinenden Ausgabe des Nachrichtenmagazins profil äußert sich Rumäniens Umweltministerin Cristiana Pașca Palmer erstmals zu den Ermittlungen gegen den österreichischen Konzern Holzindustrie Schweighofer in Rumänien. „Es wird ermittelt, ob legale Dokumente für Holzmaterial vorliegen – wenn nicht, stammt es aus illegalen Schlägerungen“, schildert Pașca Palmer den Gegenstand der Ermittlungen. Das Umweltministerium prüfe, „ob bei Ursprung, Transport, Lagerung, Verarbeitung, Verkauf und Import des Holzes rechtskonform vorgegangen worden ist“.
Laut Pașca Palmer führte das Umweltministerium bisher „zahlreiche Überprüfungen an Unternehmensstandorten in Sebeș und Rădăuți durch“. Sechs weitere Überprüfungen in mehreren Forstdistrikten gab es auf Antrag der Sonderpolizei DIICOT, die gegen Schweighofer ermittelt. Auch „wichtige Lieferantenfirmen“ des österreichischen Konzerns würden im Visier der rumänischen Justiz stehen, so Pașca Palmer.
Seit etwa einem Jahr machen Umweltschützer, Staatsanwälte und Journalisten Schweighofer für illegale Schlägerungen verantwortlich. Der Konzern weist die Vorwürfe zurück. Die parteifreie Pașca Palmer, Umweltministerin seit Ende 2015, hat sich im Gegensatz zu ihrer Vorgängerin Graţiela Gavrilescu noch nie zum Fall geäußert. Gavrilescu sprach auch von möglichen Scheinfirmen unter Schweighofer-Lieferanten, die eventuell von Schweighofer selbst kontrolliert werden. Pașca Palmer will dies nicht kommentieren.