12-Stunden-Tag, made in China
Am besten um neun Uhr in der Früh anfangen und erst um neun Uhr am Abend aufhören, das Ganze verpflichtend sechs Tage in der Woche. So stellt sich Jack Ma die chinesische Arbeitswelt vor. Wer das könne, habe eine "Leidenschaft jenseits von finanziellen Zugewinnen" gefunden, schrieb Ma online.
"Unfair und unpraktikabel"
Seit vergangener Woche schlägt dem 54-Jährigen Multimilliardär in den sozialen Medien Chinas massive Kritik entgegen. "Sich für harte Arbeit und Einsatz auszusprechen, bedeutet nicht, Überstunden zu erzwingen", schreibt auch die Staatszeitung "Renmin Ribao". Der Vorschlag reflektiere nicht nur "die Arroganz von Managern, sondern ist auch unfair und unpraktikabel". Ma zeigt sich davon unbeeindruckt: Viel zu arbeiten, sei "ein Segen".
Mit seiner Alibaba Group wurde Jack Ma zu einem der reichsten Chinesen. Vergangenes Jahr enthüllte die chinesische Regierung, dass er außerdem seit Langem Mitglied der Kommunistischen Partei ist. Diese Woche wird Ma laut Angaben des österreichischen Bundeskanzleramtes mit Sebastian Kurz zusammentreffen. Ob sich die beiden über ihre Zugänge zum 12-Stunden-Tag austauschen werden, ist nicht bekannt.