Superwahljahr

Auf diese fünf Wahlen sollte man 2024 blicken

Vom kleinen Taiwan bis nach Indien – wo sich 2024 durch Wahlen etwas verändern könnte und wo nicht.

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1. Taiwan wählt, trotz Drohungen Chinas 

Kommt Lai Ching-te an die Macht, muss er es mit Xi Jinping aufnehmen. 

Wenn die Wahlberechtigten Taiwans am 13. Januar zu den Urnen schreiten, wird sich die Aufmerksamkeit der Welt vor allem in eine Richtung drehen: nach China. Denn der Wahlausgang wird die Beziehungen zwischen Taiwan und China maßgeblich mitbestimmen.

Taiwan ist ein demokratisches Land, Präsidentschafts- und Parlamentswahlen wie am kommenden Samstag sind nichts Außergewöhnliches. Wäre da nicht Peking, das auf eine Wiedervereinigung mit der seit 1912 de facto unabhängigen, aber nur von 13 Staaten anerkannten Republik besteht. In den Umfragen führt Vizepräsident Lai Ching-te von der liberalen Demokratischen Partei Taiwans (DPP). Lai ist ein bekennender Befürworter der Unabhängigkeit seines Landes. Mit seinen Aussagen hat er China immer wieder verärgert und die USA beunruhigt, die am Status quo festhalten wollen. Jeder formelle Schritt in Richtung einer Anerkennung würde gegen die Ein-China-Politik Pekings verstoßen – und könnte zu einem Angriff Chinas auf die „abtrünnige Provinz“ führen. Vor den Wahlen wurde der Ton aus Peking jedenfalls wieder rauer. „China wird mit Sicherheit wiedervereinigt werden“, sagte Chinas Staatschef Xi Jinping in seiner Neujahrsansprache. Im Vorjahr hatte er die Menschen Chinas und Taiwans noch als „Mitglieder ein und derselben Familie“ bezeichnet.

Franziska Tschinderle

Franziska Tschinderle

schreibt seit 2021 im Außenpolitik-Ressort. Studium Zeitgeschichte und Journalismus in Wien. Schwerpunkt Südosteuropa / Balkan.

Siobhán Geets

Siobhán Geets

ist seit 2020 im Außenpolitik-Ressort.