Babys ohne Nahrung: Panik vor leeren Supermarktregalen in den USA
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Sie durchforsten täglich die Regale von Supermärkten, scrollen sich wild durch Facebook-Gruppen, geben riesige Geldbeträge aus, um sicherzustellen, dass sie ihre Babys ernähren können. Quer durch die USA vermelden Eltern Lieferengpässe von Säuglingsnahrung auf Sozialen Medien. CNN und Politico berichteten.
Das Problem: Die Lieferketten für Babynahrung sind zu knapp. Nach einem Produktionsstopp in einer Anlage von Abbott Nutrition schaffen es andere Anbieter nicht, die Nachfrage zeitgerecht zu stillen. Im Februar rief Abbott Nutrition drei beliebte Marken von Milchpulver zurück, nachdem vier Säuglinge, die diese gegessen hatten, an seltenen Infektionen durch Cronobacter sakazakii-Bakterien erkrankten. Zwei davon starben.
Gründe und Konsequenzen
Die Engpässe sind auch auf einen Personalmangel zurückzuführen, der es schwierig macht, die Produkte aus den Lagern in die Regale der Geschäfte zu bringen, so Erin Moore, Kinderkrankenschwester und zertifizierte Stillberaterin in Austin, Texas in einem Bericht der New York Times. Bundesweit sind 40 Prozent der Säuglingsnahrung nicht mehr vorrätig - eine Verzwanzigfachung seit dem ersten Halbjahr 2021.
Einige Eltern greifen laut dem selben Bericht zu besorgniserregenden Mitteln. Sie hamstern die Trockenmilch, die sie finden können, was den Mangel für andere noch verschlimmert. Andere versuchen ihre eigene Säuglingsnahrung zu Hause herzustellen, was zu Ernährungsmängeln führen könnte.
Aber wer sollte dafür sorgen, dass lebenserhaltende Systeme aufrecht bleiben? Kann der Markt allein eine Grundversorgung bei Engpässen sichern oder hat der Staat diese Verantwortung zu tragen? Die Situation lässt nicht nur Eltern und Mediziner verzweifeln, sondern wirft auch die Frage auf, ob die US-amerikanische Regierung mehr tun sollte, um sicherzustellen, dass lebenserhaltende Lieferketten nicht zusammenbrechen.
Ein kontroverser Markt
Klagen folgten bereits. Wie der Energie- und Handelsausschuss des Repräsentantenhauses am Mittwoch mitteilte, wollen die US-Gesetzgeber noch in diesem Monat eine Anhörung zum Mangel an Säuglingsnahrung durchführen und bezeichneten die Situation als "zunehmend alarmierend". Das Gremium des Repräsentantenhauses soll am 25. Mai zusammentreten.
Babynahrung blieb auch in der Vergangenheit nicht ohne Kontroversen. Um ihr Milchpulver an die Kundin zu bringen, versunsicheren Hersteller laut einer Studie der Weltgesundheitsorganisation aus Februar 2022 Müttergruppen und medizinisches Personal gezielt. Der Markt für Säuglingsnahrung wurde von Mordor Intelligence im Jahr 2021 auf über rund 74.000 Millionen Euro geschätzt.
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Elena Crisan