Bahnstreik in Deutschland: Ab Mittwoch wird es ungemütlich
Die deutsche Lokführergewerkschaft GDL will die Deutsche Bahn ab Mittwoch bestreiken. Zunächst werde ab Mittwoch 15.00 Uhr die Arbeit im Güterverkehr niedergelegt, teilte die Gewerkschaft am Dienstag mit. Ab Donnerstag 02.00 Uhr werde auch der Personenverkehr bestreikt. Der Ausstand ende in beiden Bereichen am Montag 04.00 Uhr. Es ist der inzwischen sechste Streik im laufenden Tarifkonflikt und der längste seit Gründung der Deutschen Bahn AG im Jahr 1994.
Nach Darstellung der Deutschen Bahn war am Wochenende eine Einigung im Tarifstreik in greifbarer Nähe gewesen. Bahnchef Rüdiger Grube will trotz der neuen Streikdrohung mit der Lokführergewerkschaft GDL wieder ins Gespräch kommen. "Wir werden alles machen, vielleicht auch das, was nicht immer alles in der Öffentlichkeit bekannt ist, um die Gespräche vorzuführen", sagte er Reuters TV in Berlin.
Wegen des Dauerstreits mit der Bahn hatte die Lokführergewerkschaft im Oktober mehrfach den Personen- und Güterverkehr lahmgelegt. Sie fordert unter anderem fünf Prozent mehr Lohn und eine Verkürzung der Wochenarbeitszeit. Es geht aber auch darum, dass die Gewerkschaft mit der Bahn über sämtliche Berufsgruppen verhandeln will - nicht nur über die Lokführer.
Die deutschen Fernbus-Anbieter reiben sich indes die Hände. Sie rechnen mit einem Millionengeschäft. "Kommt es zu einem Streik in dieser Länge, wird es einen Umsatzzuwachs von mehreren Millionen Euro für die Branche geben", sagte der Sprecher des Bundesverbandes Deutscher Omnibusunternehmer, Matthias Schröter, der Nachrichtenagentur Reuters. Man sei "für den Marathon-Streik gerüstet."
(APA/Red.)