Venezuelas Elite: Präsident Nicolas Maduro und seine Frau Cilia Flores.

Der Präsident, seine Frau, ihre Neffen...

... und 800 Kilo Koks.

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Die Verurteilung zweier Drogendealer in den USA wirft ein schiefes Licht auf Venezuelas Elite.

Es muss ein Schock für Cilia Flores gewesen sein, als ihre Neffen vergangenes Jahr von der US-amerikanischen Anti-Drogenbehörde DEA beim Versuch festgenommen wurden, 800 Kilogramm Kokain in die Vereinigten Staaten zu schmuggeln.

Der Fall erscheint in mehrfacher Hinsicht brisant, denn Flores ist die Ehefrau von Venezuelas Präsident Nicolás Maduro (Foto), damit First Lady des Landes und zudem Parlamentsabgeordnete. Die Erlöse aus dem Suchtgiftdeal sollten offenbar dazu verwendet werden, ihre Kandidatur für die damals anstehenden Wahlen mitzufinanzieren.

Schon länger werfen die USA hohen venezolanischen Militärs und Regierungsvertretern vor, das Land zu einem Drogenumschlagplatz umzufunktionieren. Mehr als 200 Tonnen Kokain sollen pro Jahr über Venezuela nach Nordamerika und Europa geschleust werden. Der Fall von Franqui Francisco Flores und Efraín Campo Flores, den Neffen von Cilia Flores, stützt diese Annahme.

Geheim angefertigte Video- und Tonaufnahmen der DEA von den Treffen mit den Neffen von Cilia Flores geben Einblicke in die Verwicklung der venezolanischen Eliten in den Drogenhandel. Demnach kommt das Kokain aus Kolumbien und wird auf dem Weg durch Venezuela von Militär und Polizei geschützt. Die Maschine mit der 800 Kilogramm schweren Ladung, die über Haiti in die USA geschmuggelt werden sollte, könne in Venezuela problemlos vom Präsidenten-Hangar aus starten, sagt Franqui Flores in einem der Mitschnitte und prahlt damit, über die notwendigen Kontakte zu verfügen. Efraín Campo wiederum erklärt einem der Lockvögel, dass Venezuela eine gute Basis für Drogengeschäfte sei, weil die DEA dort kein eigenes Büro führe.

Als Franqui und Efraín geschnappt wurden, waren sie mit Diplomatenpässen in einem Privatjet unterwegs. Vor wenigen Tagen wurden die beiden in New York für schuldig befunden. Das Strafmaß wird im März 2017 verkündet.