Drohnenkriege: Brave New War?

Kampfdrohnen sind die neue Lieblingswaffe von Staaten und auch von Terrororganisationen. Werden so die Kriege der Zukunft entschieden? Und: Bleibt die Moral am Boden, wenn die Drohnen aufsteigen?

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Seit Stunden kreist das knapp über acht Meter lange Flugobjekt mit dem geheimnisvollen Namen „RQ-1“ und der Seriennummer 3034 nun schon über seinem Ziel, bereit, jederzeit zuzuschlagen. Es ist der 7. Oktober 2001, der Tag an dem die US-Invasion in Afghanistan als Antwort auf die Terroranschläge des 11. September offiziell beginnt. Die „RQ-1“, Beiname „Predator“ (Raubtier), ist eine unbemannte Kampfdrohne und fliegt ihren allerersten Angriff. Der Einsatzort: die afghanische Stadt Kandahar. Das Zielobjekt: Taliban-Chef Mullah Mohammed Omar.

Gesteuert wird die „Predator“ von Spezialisten im Hauptquartier der CIA in Virginia in mehr als 11.000 Kilometern Entfernung. Auf den Live-Bildern, die von der Drohne übermittelt werden, ist ein Gebäude auszumachen. Handelt es sich womöglich um eine Moschee? Die Einsatzleitung ist beunruhigt. Ein versehentlicher Angriff auf ein Gotteshaus würde die gesamte militärische Operation gefährden. Kurzerhand gibt die CIA den Befehl, anstatt auf das Gebäudes auf ein Auto daneben abzufeuern. „Wer zur Hölle war das!“, rufen die Militäroffiziere, die ebenfalls zugeschaltet sind, doch es ist zu spät: Im Chaos nach der Explosion gelingt Mullah Omar die Flucht. Er stirbt mehr als zehn Jahre später eines natürlichen Todes.

Präsident Bush, der das Video vom Drohnenangriff am nächsten Tag im Weißen Haus sieht, ist dennoch begeistert von der Predator. „Wir sollten uns 50 von denen zulegen“, sagt er.

Dabei sollte es nicht bleiben.

Mehr als 400 sogenannte Unmanned Combat Aeral Vehicles, kurz UCAV, haben die USA mittlerweile – mindestens. Die Kampfdrohnen sind längst zum Rüstungsgut Nummer eins geworden; seit Jahren bilden die Streitkräfte der Vereinigten Staaten mehr Personal im Lenken der UCAV aus als Piloten für Kampfflugzeuge.

Exportschlager Kampfdrohne

Bewaffnete Drohnen werden immer häufiger zur entscheidenden Kriegswaffe. Im Bürgerkrieg in Libyen kommen Modelle aus der Türkei und aus China zum Einsatz, im Kampf um Bergkarabach gelang Aserbaidschan im Herbst 2020 mithilfe sogenannter „Kamikaze-Drohnen“ in wenigen Wochen der Sieg über Armenien. Und im Konflikt um die Ostukraine nutzen beide Seiten, Regierungstruppen wie prorussische Separatisten, Kampfdrohnen für Angriffe auf die feindlichen Stellungen.

Die Flugkörper werden zur verdeckten Kriegsführung eingesetzt und sind relativ präzise. Doch nicht nur das: Mit dem Verkauf lässt sich auch gut Geld verdienen. Staaten wie die Türkei haben längst erkannt, dass sie den Export für den Ausbau ihrer Macht nutzen können. „Die ganze Welt beneidet uns um unsere Drohnen“, schwärmte Recep Tayyip Erdogan Anfang des Jahres. Der türkische Präsident signiert seine Drohnen gern vor laufenden Kameras, als wären sie schicke Sportwagen.

Nicht nur die USA produzieren und exportieren bewaffnete Drohnen im großen Stil. Zu den großen Playern gehören neben der Türkei auch China, der Iran – und wohl bald auch Russland. Auch Teheran nutzt bewaffnete Drohnen, um seine Macht zu demonstrieren – und liefert Nachbauten amerikanischer Modelle an radikale Gruppen wie die Hisbollah im Libanon, die Hamas in Gaza und die Houthi-Rebellen im Jemen.

Bereits 2018 flog der Iran eine mit Sprengstoff beladene Drohne von Syrien nach Israel. Sie wurde zwar abgeschossen, doch der Schock saß tief. Bei der Münchner Sicherheitskonferenz präsentierte der damalige israelische Premier Benjamin Netanjahu einen Teil der Drohne und sprach von einer „Roten Linie“, die überschritten wurde. Zuletzt flog auch die Hamas Drohnen aus dem Iran unter dem Radar nach Israel.

„Jede separatistische und terroristische Gruppe hat mittlerweile Mini-Drohnen“, sagt Oberst Markus Reisner von der Theresianischen Militärakademie in Wiener Neustadt. Die Terrormiliz „Islamischer Staat“ nutze sie zum Ausspähen potenzieller Ziele und als Träger kleiner Bomben; auch die Separatisten in der Ukraine kämpfen mit kleinen bewaffneten Drohnen.

Rund 40 Länder verfügen über Kampfdrohnen, Tendenz steigend. Nun will auch Deutschland welche anschaffen. Bewaffnete Drohnen könnten künftig zum Schutz von Soldaten im Auslandseinsatz beitragen, heißt es im Koalitionspapier von SPD, FDP und Grünen. Töten sollen sie nicht. Deutschland wäre das siebte EU-Land, das über solche Flugkörper verfügt. Österreichs Bundesheer nutzt Drohnen lediglich zur Aufklärung.

Österreich vergleichsweise gut gewappnet

Seit fast 20 Jahren kämpft die EU um den richtigen Umgang mit dem Thema. Ein EU-weites Programm zum Bau einer bewaffneten Drohne steht aus, erst vor kurzem kam Bewegung in die Sache. Im Mai einigten sich Frankreich, Spanien und Deutschland über die weitere Entwicklung des Future Combat Air Systems (FCAS). Mehr als 100 Milliarden Euro sollen in einen Kampfjet investiert werden, der gemeinsam mit einem Drohnenschwarm Angriffe fliegen kann. Geplante Fertigstellung: etwa 2040.

Auf Drohnenangriffe ist die EU denkbar schlecht vorbereitet. „Der Unterschied zu den USA oder Russland ist, dass die Beschaffung in der EU defensiv angelegt ist“, sagt Reisner. Es gehe lediglich darum, dem Gegner zu zeigen, dass man sich gegen seine Waffen wehren könne.

Nur: Die Flugabwehrsysteme Frankreichs und Deutschlands sind auf Hubschrauber und Kampfflugzeuge ausgerichtet, Drohnen können sie noch nicht erfassen. Wieso Österreich vergleichsweise gut gewappnet sei, erklärt Oberst Reisner so: „Wir haben noch Fliegerabwehrsysteme aus dem Kalten Krieg.“ Diese müsse man lediglich upgraden, damit sie militärische Drohnen entdecken können.

Die schlechte Ausstattung in der EU liegt auch an nationalen Uneinigkeiten: Rivalitäten in der Industrie, unterschiedliche Prioritäten und die Sorge um ethische Implikationen. Gleichzeitig schreckten die USA lange davor zurück, ihre Kampfdrohnen zu exportieren. Und Russland, das seine spärlichen Ressourcen nach dem Ende der Sowjetunion anderswo einsetzte, hat seine Aufholjagd erst in den vergangenen Jahren begonnen.

Dieses Vakuum nutzte China, um den Markt mit relativ günstigen Modellen zu fluten. Auch die Türkei ist zum Exporteur bewaffneter Drohnen aufgestiegen. Sie selbst zu produzieren hat Ankara nicht nur eine billigere Alternative zur Predator aus den USA oder Heron aus Israel verschafft, sondern dem Land auch zu Unabhängigkeit in der Beschaffung von Kriegsgerät verholfen. Die Kampfdrohne Bayraktar TB2 wurde zum Exportschlager – und landete, dem Waffenembargo zum Trotz, auch in Libyen. Dort gewann im vergangenen Jahr Premier Fayez Sarraj mithilfe der Kampfdrohnen aus der Türkei gegen die Rebellen des Warlords Khalifa Haftar. Und in Bergkarabach hat die TB2 den Ausgang des Krieges zugunsten Aserbaidschans gegen Armenien maßgeblich mitbestimmt. Es war eine Werbung, wie sich Ankara keine bessere wünschen könnte. Etliche Staaten bestellten, darunter das EU-Land Polen.

„Sanktionen bringen da nichts“, sagt Reisner. Zwar hat etwa die österreichische Firma Rotax, die ihre Motoren auch für die TB2 herstellte, ihre Lieferungen in die Türkei vor einem Jahr eingestellt. „Doch das nutzt wenig“, sagt Reisner, „dann holen sie sich ihre Motoren eben woanders“.

Tod per Knopfdruck

Ankara arbeitet bereits an einer neuen Waffe. Die „Akinci Male Uav“ ist mit ihrer Reichweite von bis zu 5000 Kilometern und einer maximalen Flughöhe von zehn Kilometern größer, besser und stärker, sie kann schwereres Geschütz tragen als die TB2, hat eine längere Ausdauer und Künstliche Intelligenz (KI) an Bord.

Werden Piloten bald von Maschinen ersetzt, die nicht ermüden, die keinen Hunger kennen, keine Angst und kein Mitleid? Die Liste der Vorteile bewaffneter Drohnen gegenüber Kampfflugzeugen ist lang. Sie sind billiger, können kleiner gebaut werden und haben eine längere Einsatzdauer. Piloten können im Fall eines Absturzes nicht sterben oder in Gefangenschaft geraten. Auch ihre Ausbildung ist kürzer und weniger aufwändig.

Lang ist aber auch die Liste der Kritiker. Oft wurde mit dem Einsatz von Kampfdrohnen Völkerrecht verletzt, zahlreiche Zivilisten sind dabei ums Leben gekommen. Der Mensch, der die Maschine steuert, sitzt weit weg vom Kriegsgeschehen. Setzen die Flugkörper die Hemmschwelle herab, weil per Knopfdruck getötet werden kann?

„Nein“, sagt der Militärstratege Franz-Stefan Gady vom Institute for International Strategic Studies (IISS) in London und New York. Der 39-Jährige berät Regierungen und Militärs in Europa und den USA und gehört nicht zu den Alarmisten seines Fachgebiets. „Es gibt auch andere Mittel, per Knopfdruck zu töten, das ist nichts, das wir erst seit der Entwicklung von Drohnen kennen.“ Seit dem Mittelalter versuchten Soldaten, ihre Distanz zum Gegner zu vergrößern.

Nur: Es geht nicht nur um räumliche Distanz, sondern auch um die Frage, wie viel Verantwortung der Mensch an Maschinen abgeben darf: Unbemannte, von Künstlicher Intelligenz gesteuerte Kampfdrohnen folgen Algorithmen und brauchen keinen Befehl mehr, um anzugreifen. Die „Killer-Drohne“ plant, sucht und tötet von selbst.

Australien, die USA, China und Russland arbeiten an unbemannten Kampfdrohnen, die im Schwarm auftreten und selbstständig angreifen sollen. Peking soll bereits über eine Drohne verfügen, die autonom feindliche Ziele ausmachen kann.

Was theoretisch möglich ist, zeigte ein Experiment der US-Rüstungsforschungsagentur Darpa im vergangenen August. In einer Simulation namens „Alpha Dog Fight“ trat ein Pilot in einem F-16-Kampfjet gegen ein von KI gesteuertes Flugzeug an. Rasch stellte sich heraus: Gegen die Maschine hat der Mensch keine Chance. Die Drohne beantwortete die Manöver des Piloten präzise und mit rasender Geschwindigkeit – selbstverständlich ohne zu ermüden. Das Duell endete mit der klaren Niederlage für den Menschen: null zu fünf Abschüsse.

Noch finden Szenarien wie diese ausschließlich im virtuellen Raum statt, in der Realität steht man noch vor erheblichen Problemen. So braucht es bei autonomen Kampfdrohnen, die mit Algorithmen eigene Entscheidungen treffen, zwar keine Datenübertragung nach außen. Doch auch sie müssen ständig Informationen verarbeiten, was viel Energie kostet und nach langlebigen, leichten Batterien verlangt.

Das größte Problem ist aber das moralische Dilemma: Die KI würde ihre Entscheidungen rasend schnell treffen – zu schnell für Menschen, um mithalten und zur Not eingreifen zu können. Der sogenannte „human in die loop“, der Mensch, der die letzte Entscheidung zum Töten trifft, wird aus dem Kriegsgeschehen herausgenommen.

Künstliche Intelligenz als Game Changer?

Experten wie Stuart Russell, der sich seit fast 40 Jahren mit Künstlicher Intelligenz befasst, warnen seit langem vor den Gefahren autonomer „Killer-Roboter“. Der Vordenker der KI lehrt an der University of California in Berkeley und fordert ein Verbot vollautomatisierter Kriegswaffen. „Es geht um jene, die ihr Ziel ohne menschliche Kontrolle auswählen“, sagt der 59-Jähige Informatiker im Gespräch mit profil. Russell sieht die Gefahr darin, dass solche Waffen, massenweise produziert, in die falschen Hände geraten könnten: „Wir verkaufen ja auch keine Atomwaffen im Supermarkt.“

Autonome Waffen, die eigenständig töten, mögen nach Science Fiction klingen. Doch sogenannte „Loitering Munitions“, kleine, autonome Drohnen, die lange über einem Gebiet kreisen und sich jederzeit auf ein Ziel stürzen können, gibt es bereits. Vor einem Jahr kamen die Kamikaze-Drohnen im Krieg um Bergkarabach gegen armenische Soldaten zum Einsatz.

Das Heulen der vom Himmel herabschießenden Flugkörper und das Gefühl, nirgends mehr sicher zu sein, hatte einen zermürbenden Effekt auf die Truppen. Aserbaidschan nutzte die Videos von weglaufenden armenischen Soldaten und in die Luft fliegenden Stellungen für Propagandazwecke und zur Erniedrigung des Gegners.

„Das war ein Game Changer“, sagt Russell.

Dem widerspricht Militärexperte Gady. Er weist darauf hin, dass Drohnen jeglicher Art ihre Stärke immer erst in Verbindung mit anderen Waffensystemen entfalten, das sei auch in Bergkarabach der Fall gewesen. „Der Kampf der verbundenen Waffen wird auch in Zukunft das effektivste Mittel in der Kriegsführung sein“, sagt er. Man dürfe die Rolle von Drohnen nicht überschätzen – sie ersetzten keinesfalls eine moderne Luftwaffe, zudem gebe es durchaus die Möglichkeit, sie abzuschießen. Von einem Verbot autonomer Waffen hält Gady nichts.

Reisner hingegen unterstützt Russells Vorhaben: „Wo die Entscheidung über Leben und Tod an die Maschine ausgelagert wird und der Mensch nicht mehr eingreifen kann, sollten wir einen Strich ziehen.“

Der Drohnen-Experte fragt sich, wo das alles hinführen soll: Tom Cruise gegen Arnold Schwarzenegger, Navy-Pilot gegen Terminator, wie in der Computer-Simulation von Darpa? „Es geht in diese Richtung“, sagt Reisner, „und zwar nicht nur in der Luft, sondern auch an Land und im Wasser“. Das „neue Wettrüsten“ zwischen den USA, China und Russland habe längst begonnen – und künstliche Intelligenz sei ein wesentlicher Teil davon.

Zwar könnten Drohnen auch für friedliche Missionen wie Entminung eingesetzt werden. „Doch immer häufiger werden sie genutzt, um Völkerrecht zu brechen“, sagt Reisner. „Viele Staaten, darunter der Iran und die Türkei, haben erkannt, dass sie mithilfe neuer Technologien militärische Macht projizieren können – gegen den Willen der Weltmächte wie etwa den USA. Das ist neu.“ Und Terrororganisationen könnten heute über große Distanz Sprengstoff oder gar chemische Waffen transportieren, ohne einen einzigen Checkpoint passieren zu müssen.

Dass ein Verbot kommt, glaubt Reisner allerdings nicht.

Darüber entschieden werden könnte bereits an diesem Donnerstag bei der Konferenz über die „Konvention über bestimmte konventionelle Waffen“ in Genf, doch selbst Russell ist pessimistisch: „Ein Verbot, sollten sie überhaupt eines beschließen, wird eher zahnlos sein.“ Der Experte befürchtet eine endlose Debatte darüber, was der Begriff „vollautonome Waffe“ überhaupt beinhaltet. „Am Ende werden sie wohl etwas verbieten, das ohnehin nie existieren wird.“ So habe etwa Berlin bei der UN-Konvention zu KI in bewaffneten Konflikten darauf bestanden, dass eine Maschine erst dann als vollautonom gelten soll, wenn sie über ein eigenes Bewusstsein verfügt. „Die politischen Richtlinien“, sagt Russell, „ergeben überhaupt keinen Sinn“.

„Schlachtroboter“ gegen Zivilisten

Immer wieder versucht der Brite der Öffentlichkeit zu erklären, wieso autonome Waffen eine Gefahr darstellen. „Slaughterbots“ nennt er sie, Schlachtroboter, so heißt auch ein vielbeachteter Kurzfilm, in dem autonome Mini-Drohnen in falsche Hände geraten und dazu benutzt werden, Zivilisten zu töten. „Dieser Film ist mehr als reine Spekulation“, sagt Stuart Russell am Ende des sieben Minuten langen Videos. „Wenn wir Maschinen erlauben, Menschen zu töten, hätte das schreckliche Folgen für unsere Sicherheit und Freiheit.“ Mehr als 4000 Experten haben sich Russells Forderung nach einem Verbot von autonomen Waffen bereits angeschlossen. Auch Österreich setzt sich dafür ein.

Bei den meisten Politikern trifft er aber auf Unverständnis – und auf schlechte Ausreden. „Viele behaupten, ein Verbot wäre nicht möglich, weil es die KI-Forschung für zivile Zwecke einschränken würde“, sagt Russell, dabei gehe es um autonome Kriegswaffen, darunter auch Panzer und U-Boote. Man habe schließlich auch den Einsatz chemischer Waffen verboten, ohne die Forschung in der Chemie abzuschaffen.

Noch steht die automatisierte Kriegsführung an ihren Anfängen. Das ferngesteuerte Töten aber ist längst zur tausendfachen Realität geworden. Dem gescheiterten Versuch, Mullah Omar auszuschalten, sollten viele weitere Drohnenangriffe folgen, nicht nur in Afghanistan, auch im Irak, in Pakistan und im Jemen. In den Jahren ab 2001 setzen die USA ihren „Todesengel“, wie viele Afghanen die Predator und das Nachfolgemodell Reaper nennen, unzählige Male ein. Allein zwischen 2015 und 2020 dürften mehr als 13.000 Drohnenangriffe mit bis zu 10.000 Toten stattgefunden haben, darunter zahlreiche Zivilisten.

Nicht nur der erste Drohnenangriff der Amerikaner, jener vom 7. Oktober 2001, war ein Versagen, sondern auch der bislang letzte. Im vergangenen August sollte eine Reaper Terroristen des „Islamischen Staates“ in Kabul töten. Getroffen wurden ausschließlich Zivilisten, wie schließlich auch das Pentagon einräumen musste. Unten den zehn Todesopfern waren sieben Kinder.

Siobhán Geets

Siobhán Geets

ist seit 2020 im Außenpolitik-Ressort.