Fotogeschichte: Das Internet lacht über Blockade im Suezkanal
Bereits seit vier Tagen ist der ägyptische Suezkanal blockiert. Schlepper und Bagger arbeiten daran, das riesige Containerschiff "Ever Given" zu befreien. Unternehmen müssen ihre Frachtschiffe um Afrika herum umleiten.
Der Suezkanal ist eine Wasserstraße, die das Mittelmeer mit dem Roten Meer verbindet. Sie ist daher eine wichtige Seeverbindung und Handelsroute zwischen Asien und Europa.
Der japanische Eigentümer des im Suezkanal seit Tagen feststeckenden Frachters hofft, das Schiff an diesem Wochenende freizubekommen. Laut Shoei Kisen, einem Sprecher des Unternehmens, soll "Ever Given" am Wochenende wieder flott gemacht werden, zuletzt gab es aber auch Warnungen, es könnte Wochen dauern.
Der Suezkanal ist eine der verkehrsreichsten Schifffahrtsrouten der Welt. Mehr als 200 Schiffe, beladen mit Öl und Gütern, die in Ländern aus aller Welt ankommen wollen, stecken im Kanal fest. Die wirtschaftlichen Folgen spitzen sich mit jeder Stunde zu: Lieferausfälle, logistische Probleme und in weiterer Folge kurzzeitig steigende Ölpreise.
Europas größter Versicherer Allianz geht in einer Studie davon aus, dass eine anhaltende Blockade des Suezkanals jede Woche 5 bis 8,5 Milliarden Euro kosten würde.
Einer Einschätzung der New York Times nach sei die Liefermethode "Just-in-Time" eine besorgniserregende Tendenz. Eine Lieferung wird in der Logistik als Just-in-Time bezeichnet, wenn sie genau im Moment des Bedarfs beim Kunden eintrifft. Immer mehr Firmen bewerben diese, weil sie Kosten begrenze und Gewinne steigere. Unternehmen verlassen sich auf die schnellen Beschaffungswege, die das Internet und die globale Versandindustrie ermöglichen, um "das zu beschaffen, was sie brauchen, wann sie es brauchen." Das habe viele Branchen, von der Automobil- und Pharmaindustrie bis hin zum Einzelhandel, revolutioniert.
Doch die Störung des Suezkanals hat die Belastungen der Schifffahrtsindustrie, der die Corona-Pandemie ohnehin schon zu schaffen macht, noch verstärkt. Experten warnen, dass die Folgen unvorhergesehener Ereignisse - wie die Pandemie oder die Suezkanal-Blockade - sich umso deutlicher zeigen, je mehr Unternehmen voneinander abhängig sind, schnell abzuliefern.
Aus der Verkehrsblockade entstand eine Meme-Sensation. Ein kurzer Ausflug zu TikTok, Twitter und Instagram.