Großbritannien zweifelt an Verlässlichkeit des österreichischen Innenministeriums
In einem Interview in der aktuellen profil-Ausgabe (19/14) äußert der konservative Politiker Tom Tugendhat, Vorsitzender des außenpolitischen Ausschusses im britischen Parlament, Zweifel an der Vertrauenswürdigkeit der österreichischen Sicherheitsbehörden: „Es ist sehr schwierig, eine Organisation wie das österreichische Innenministerium wohlwollend zu betrachten, wenn es von einem FPÖ-Mitglied geleitet wird“, so Tugendhat, der aus einer österreichischen Familie stammt, die vor den Nationalsozialisten nach London flüchten musste.
Tugendhats Aussage kann als weiterer Hinweis darauf verstanden werden, dass westliche Nachrichtendienste spätestens seit der BVT-Affäre im vergangenen Jahr den Informationsaustausch mit Österreich eingeschränkt haben.
Kein Treffen mit FPÖ-Abgeordneten
In dem Interview bestätigt der Brexit-Befürworter Tugendhat auch Gerüchte über seine Weigerung, FPÖ-Abgeordnete zu empfangen, die ihn in London besuchen wollten. „Ich treffe mich nicht mit Faschisten – egal, aus welchem Land sie kommen“, so der Abgeordnete: „Im Vereinigten Königreich haben wir kein Problem mit der extremen Rechten. Ich hielte es für gefährlich, wenn jemand denken sollte, der Brexit habe irgendetwas mit der FPÖ zu tun. Das ist nicht der Fall.“