Guy Scott: Der Schotte in Sambia ist neuer Präsident
Von Ines Holzmüller
Es ist ein ungewohntes Bild: Im Parlament ist der bisherige sambische Vizepräsident Guy Scott (am Foto links) meist der einzige weiße Abgeordnete. Seit 2011 regiert der 70-jährige Sambier an der Seite von dem gestern in London verstorbenen Präsidenten Sata das südafrikanische Land, beide gehören der linkspopulistischen Patriotischen Front an. Nun wurde Scott zu Satas Nachfolger ernannt. Über Satas politische Zukunft war bereits in letzter Zeit zunehmend spekuliert worden. Immer seltener zeigte sich dieser in der Öffentlichkeit, Ende September war Sata in New York zusammengebrochen. Guy Scott ist als Satas Nachfolger der erste weiße Präsident in einem afrikanischen Land seit dem Ende der Apartheid Anfang der 1990er-Jahre. Im 14-Millionen-Einwohner-Land Sambia gibt es eine kleine weiße Minderheit von weniger als 40.000 Menschen. Der Cambridge-Absolvent Scott ist der Einzige unter ihnen, der es in die hohen Ränge der Politik geschafft hat. Seine Hautfarbe spielt im politischen Diskurs bisher kaum eine Rolle. Lange wird Scott das neue Amt allerdings nicht ausüben. Als Kind schottischer Einwanderer dürfte er bei Neuwahlen nicht kandidieren: Laut Verfassung müssen die Eltern des Staatsoberhauptes in Sambia geboren worden sein.