Italien: Missbrauch in der Kirche

Zur ganz normalen Routine in der katholischen Kirche gehören Frühmesse, Vesper, Abendgebet - und mittlerweile auch die Aufdeckung eines Missbrauchsfalles oder die Suspendierung eines (mutmaßlichen) Sextäters.

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Vor wenigen Tagen musste Kurienkardinal George Pell sein Amt als Finanzchef des Vatikans niederlegen, nachdem in Australien einschlägige Ermittlungen gegen ihn eingeleitet worden waren (Pell bestreitet alle Vorwürfe). Wenig später kam Erzbischof Luis Francisco Ladaria Ferrer, der neue Präfekt der Glaubensbehörde, unter Beschuss: Er soll den Behörden gegenüber die pädophilen Neigungen eines in den Laienstand versetzten Geistlichen verschwiegen haben - was dazu führte, dass dieser anschließend zahlreiche Jugendliche missbraucht haben könnte.

Allein heuer wurden in Italien bereits rund 200 Geistliche wegen sexueller Übergriffe verurteilt und suspendiert.

Eine Auswahl:

Francesco R., Latium, Priester: Missbrauch zahlloser Minderjähriger zwischen 2006 und 2008.

Antonello T., Geistlicher in einem Priesterseminar in Kalabrien: Übergriffe auf einen 17-jährigen Burschen.

Paolino M., Geistlicher, Sizilien: Sexuelle Kontakte mit einer 13-Jährigen.

Siro I., Priester, Lombardei: Missbrauch eines 13-jährigen Strichjungen.

N. N., Geistlicher, Sizilien: Vergewaltigung eines 15-Jährigen mit vorgehaltenem Messer.

N. N., Karmelitermönch, Toskana: Sexuelle Handlungen mit Minderjährigen.

Felice., Priester, Kalabrien: Missbrauch minderjähriger Strichjungen.

Franco L., Apulien, Priester: Missbrauch minderjähriger Mädchen, Sammlung von pornografischem Material.

Nicola C., Geistlicher in einem Institut für taubstumme Kinder, Venetien: Gemeinsame Übergriffe mit anderen Geistlichen und Ordensleuten an mehr als 60 Minderjährigen.

Giusto P., ehemaliger Novize eines Klosters, Sizilien: Missbrauch von mindestens fünf Minderjährigen.