Krieg im Nordirak: Unter Drohnen
Neun Monate sind vergangen, seit der Krieg nach Kuna Masi kam. Der Himmel ist wieder still über dem kleinen Touristendorf in der kurdischen Autonomieregion im Nordirak. Der Krater neben der Brücke ist zugeschüttet. In der Auslage des Dorfladens hängen bunte Gummifußbälle, Grillroste und Badetücher.
Doch hinter der Fassade sind die Spuren des Angriffs noch frisch. Kaiwan Kawa, 31 Jahre, steht in seinem Laden, hat die Ärmel hochgekrempelt und blickt zur Decke, wo Metallstriemen aus dem Beton ragen. Er ruft seinen siebenjährigen Sohn Hezhwan herbei, fährt ihm vorsichtig über den Kopf: „Sehen Sie hier, diesen Granatsplitter? Der liegt so nah an seinem Gehirn, dass er nicht operiert werden kann.“ Seine Tochter habe einen Gehörschaden erlitten, seine Frau, Peyman Talib, 31, ihr linkes Bein verloren. Bis heute sind an ihren Armen die roten Narben von den Verbrennungen zu sehen.
Opfer dieser Angriffe ist vor allem die indigene Bevölkerung in den Bergen, deren Leben bedroht ist und deren ökonomische Grundlage zerstört wird, wenn die Felder abbrennen oder Viehherden ausgelöscht werden.
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