Absturz des Flugzeugs MH370

Absturz des vermissten Flugzeugs MH370: 300 weitere Trümmer gesichtet

Flug MH370. 300 weitere Trümmer gesichtet

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Auf neuen Bildern eines thailändischen Satelliten seien rund 300 Objekte im südlichen Indischen Ozean zu sehen, teilten die thailändischen Behörden am Donnerstag mit. Suchflugzeuge konnten aufgrund der Wetterlage aber nicht eingesetzt werden.

Die Gegenstände seien rund 2.700 Kilometer südwestlich der australischen Stadt Perth gesichtet worden. Ob es sich um Teile der vermissten Boeing 777 handle, sei unklar, sagte der Chef der thailändischen Raumfahrtbehörde Gisda, Anond Snidvongs. In dem Gebiet wurden bereits zahlreiche Objekte im Meer treibend gesichtet. Schiffe und Flugzeuge aus mehreren Ländern suchen dort nach einer Spur der Maschine der Malaysia Airlines. Allerdings ließen schlechte Wetterbedingungen am Donnerstag den Einsatz von Suchflugzeugen nicht zu.

Entschädigungszahlungen und Klagen
Chinesische Versicherer haben unterdessen mit der Auszahlung von Entschädigungen an die Familien von Insassen des Flugs MH370 begonnen. Die Airline richtet sich auf Klagen ein, wie eine Mitarbeiterin sagte.

In den USA sollen nach Medienberichten Millionenklagen gegen Malaysia Airlines vorbereitet werden. Eine Anwaltskanzlei aus Chicago rechne damit, dass sich jede zweite betroffene Familie einer Sammelklage anschließe, berichtete die malaysischen Zeitung "The Star". Die Zeitung bezog sich auf eine Anwältin, die in Kuala Lumpur mit Reportern gesprochen habe. Malaysia Airlines stelle sich auf Klagen der Angehörigen ein, sagte eine Sprecherin. "Es ist ihr gutes Recht. Wir setzen uns damit auseinander, wenn es kommt."

Die größte Suchaktion in der internationalen Luftfahrtgeschichte hatte am Mittwoch neuen Auftrieb bekommen. Auf französischen Satellitenaufnahmen war genau im Suchgebiet über viele Kilometer verbreitet eine Art Trümmerfeld entdeckt worden. Die Experten glauben, das 122 Teile von der Boeing 777-200 stammen könnten, die nach ihrer Überzeugung am 8. März nach einem stundenlangen Irrflug im Indischen Ozean abstürzte.

Das Flugzeug war am 8. März mit 239 Menschen an Bord von Kuala Lumpur nach Peking gestartet, bevor es den Kurs änderte und von den Radarschirmen verschwand. Die meisten Passagiere des Fluges MH370 waren Chinesen.

Ursache des Irrflugs weiter unklar
Die genaue Absturzstelle zu finden, hat weiter höchste Priorität. Dort müsste der Rumpf der Maschine auf dem Meeresboden liegen, mit den beiden Blackboxen. Die Ermittler erhoffen sich davon Aufschluss über die Ursache des Irrflugs. Sie war nach dem Start in Kuala Lumpur vom Kurs nach Peking abgewichen und ohne funktionierende Kommunikationssysteme bis zu acht Stunden - so lange, wie der Treibstoff reichte - Richtung Süden geflogen. Warum ist unklar.

China unzufrieden über die Informationspolitik
China machte erneut Druck auf Malaysia, präzise Auskünfte zu den Ermittlungen zu geben. Auf einer Kabinettssitzung betonte Regierungschef Li Keqiang nach Angaben der Staatsmedien, dass keine Mühen gescheut würden, um das Flugzeug zu finden. Malaysia solle die Suchaktion weiter koordinieren und die chinesischen Experten in die Ermittlungen einbeziehen, hieß es. China hatte sich immer wieder unzufrieden über die Informationspolitik Malaysias gezeigt.

(APA/Red)

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