Vermisste Boeing 777

Flug MH370: Suche nach vermisstem Flugzeug auf China ausgeweitet

Flug MH370. Suche nach vermissten Flugzeug auf China ausgeweitet

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Die Suche nach dem auf mysteriöse Weise verschwundenen malaysischen Passagierflugzeug ist auf China ausgeweitet worden. Die Volksrepublik habe damit begonnen, nach der Maschine auf seinem Territorium zu suchen, berichteten staatliche Medien unter Berufung auf Chinas Botschafter in Malaysia, Huang Huikang.

Einer der auf der Basis von Satellitenbildern und Radardaten errechneten Flugkorridore verlaufe über den äußersten Westen Chinas, so Huang laut der amtlichen chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua. Dort sei eine Suchaktion angelaufen.

Der Diplomat sagte zugleich, dass die Regierung in Peking die Angelegenheit genau untersucht habe. Dabei seien zahlreiche Informationen ausgewertet worden, die einen kriminellen Hintergrund gehabt hätten. Zu Details könne er sich nicht äußern. Nach einer Überprüfung der chinesischen Passagiere an Bord des Fluges MH370 gebe es aber keine Hinweise für eine Verwicklung chinesischer Staatsbürger in eine Entführung oder einen Terrorangriff.

Die Boeing 777 ist seit dem 8. März auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking von den Radarschirmen verschwunden, ohne dass zuvor ein Notruf abgesetzt wurde. Nach ihrem Verschwinden von den Radarschirmen flog die Boeing 777 offenbar noch rund sieben Stunden weiter. Das Schicksal der 239 Passagiere, von denen etwa Zweidrittel Chinesen sind, sowie der Besatzung ist vollkommen ungewiss. Mehr als zwei Dutzend Länder beteiligen sich an der Suche nach dem Flugzeug. Die malaysischen Behörden gehen davon aus, dass der Jet absichtlich vom Kurs abgebracht wurde.

+++ Flugzeuge können abstürzen, aber verloren gehen sie nicht. Dachte man - bis Flug MH370 vom Radar verschwand und nichts hinterließ, außer einem mulmigen Gefühl. +++

Boeing bewusst umgelenkt
Das seit über einer Woche verschollene Passagierflugzeug von Malaysia Airlines ist laut Malaysias Premier Najib Razak offenbar bewusst umgelenkt worden und noch stundenlang weitergeflogen. Der festgestellte Kursschwenk der Maschine deute auf "gezieltes Handeln von jemandem an Bord" hin, zumal die Kommunikationssysteme höchstwahrscheinlich manuell und nacheinander abgeschaltet worden seien.

Neuausrichtung der Suchaktivitäten
Das letzte Funksignal der Boeing 777 sei mehr als sechseinhalb Stunden nach ihrem Verschwinden vom zivilen Primärradar am vergangenen Samstag empfangen worden, sagte der Regierungschef weiter. In der Zwischenzeit habe das Flugzeug die malaysische Halbinsel in Richtung des Indischen Ozeans überflogen. Die Suche nach möglichen Wrackteilen im Südchinesischen Meer sei deshalb eingestellt worden. Über die Neuausrichtung der Suchaktivitäten werde noch beraten.

Zuvor hatte das chinesische Staatsfernsehen berichtet, die verschollene Maschine sei nach Überzeugung der Ermittler entführt worden. Das TV berief sich auf nicht näher genannte Quellen in Kuala Lumpur.

Ein ranghoher Militär, der nicht namentlich genannt werden wollte, sagte der Nachrichtenagentur AFP, ein erfahrener und kompetenter Pilot müsse die Boeing 777 stundenlang geflogen und dabei offenbar bewusst zivile Radargeräte umgangen haben. Auch er bestätigte den Kurswechsel: Aus den militärischen Radardaten ergebe sich, dass das Flugzeug seinen Kurs radikal geändert und in Richtung Indischer Ozean geflogen sei.

Boeing 777 gilt als zuverlässiges Flugzeug
Sollte die Boeing tatsächlich in den Indischen Ozean gestürzt sein, dürfte es schwierig werden, Wrackteile zu finden. An der Oberfläche herrschen starke Strömungen, die Trümmer binnen Stunden viele Kilometer mitreißen können. Zudem ist das Wasser mehr als 7.000 Meter tief - deutlich mehr als im Südchinesischen Meer, über dem der Kontakt zu dem Flugzeug abbrach. Die USA schickten Kriegsschiffe und Aufklärungsflugzeuge in die Region. Der chinesische Einsatz ist Berichten zufolge so groß wie nie. Die Boeing 777 gilt als zuverlässiges Flugzeug. Bisher war es erst einmal zu einem tödlichen Unfall gekommen.

(APA/Red)