KÜNSTLER GAO QIANG (li.) UND GAO ZHENMit der inkriminierten Mao-Skulptur
China

Mao unter Denkmalschutz

Ein chinesischer Künstler wird verhaftet. Er hat gemeinsam mit seinem Bruder vor mehr als zehn Jahren die Skulptur eines knienden Mao gefertigt. Plötzlich gilt das als Verbrechen. Ein Krimi aus dem Reich von Staatspräsident Xi Jinping.

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Am Montag, dem 26. August, dringen rund 30 Polizeibeamte in das Künstleratelier von Gao Zhen, einem 68 Jahre alten Bildhauer, in Sanhe City, eine Stunde von der Hauptstadt Peking entfernt, ein. Zhens jüngerer Bruder Gao Qiang, der in den USA lebt, informiert später Bekannte und Medien darüber, was vorgefallen ist. Die Polizisten hätten einige der Skulpturen beschlagnahmt, andere fotografiert. Eine der konfiszierten Arbeiten ist eine lebensgroße Darstellung von Chinas Staatsgründer Mao Zedong. Sie trägt den Titel „Maos Schuld“ und zeigt den 1976 verstorbenen Vorsitzenden der Kommunistischen Partei Chinas kniend, die rechte Hand auf die Brust gelegt. Das ist das mutmaßliche Verbrechen von Gao Zhen.