Marine Le Pen: Rechts, marsch!
Wenn an diesem Sonntag die Sozialistische Partei Frankreichs (plus ein paar verbündete Kleinparteien) die erste Runde ihrer Vorwahlen abhält, taugt dies nur bedingt, um das Land in Hochspannung zu versetzen. Die Partei, die mit François Hollande den aktuellen Staatspräsidenten stellt - und mit Vincent Auriol und François Mitterrand zwei weitere seit dem Zweiten Weltkrieg -, schafft es nicht, auch nur in die Nähe einer Mitfavoritenrolle zu kommen.
Egal ob Manuel Valls, Arnaud Montebourg oder Benoît Hamon aus den Vorwahlen als Sieger hervorgeht (die zweite Runde wird am 29. Januar stattfinden), der sozialistische Kandidat liegt derzeit in Umfragen, bei denen die Kandidaten aller Parteien berücksichtigt werden, mit sieben bis zehn Prozent abgeschlagen auf Platz fünf. An der Spitze: Marine Le Pen (25-26 Prozent), Kandidatin des Front National, knapp gefolgt von dem Republikaner François Fillon (24-25 Prozent); dahinter der linksliberale Emmanuel Macron und der Linksaußen Jean-Luc Mélenchon (14-15 Prozent). Le Pens Führung ist umso erstaunlicher, als sie im Gegensatz zu den Republikanern und den Sozialisten keine Vorwahlen durchläuft und ihren Wahlkampf gerade erst begonnen hat.