Menschen des Jahres: Was wurde aus … Malala Yousafzai?
Malala wollte bloß eines: zur Schule gehen dürfen. Am 9. Oktober 2012 jagte ihr deswegen ein pakistanischer Taliban eine Kugel durch den Kopf. Malala Yousafzai, damals 15 Jahre jung, überlebte das Attentat schwer verletzt.
Die Tochter eines Schuldirektors aus der pakistanischen Stadt Mingora hatte es gewagt, sich dafür einzusetzen, dass in ihrer Heimat auch Mädchen die Schule besuchen dürfen. Die Taliban rechtfertigten ihre Tat als legitime Bestrafung.
"Ich bin Malala"
Die Geschichte von Malala Yousafzai erzählt von Unterdrückung und Gewalt – aber auch von Auflehnung und Hoffnung. Malala ist seit dem Attentat zu einer Ikone der Menschenrechte geworden, sie steht für den Widerstand gegen die Zwänge, denen Frauen in archaisch geprägten Gesellschaften unterworfen sind. Malala Yousafzai ist ein Symbol für den "unbedingten Willen zu Bildung, Fortschritt und Modernität", schrieb profil in der Ausgabe vom 17. Dezember 2012 und kürte sie zum "Menschen des Jahres 2012".
Fünf Jahre danach hat sich die junge Frau, bereits 2013 erschien ihre Biografie "Ich bin Malala", nicht nur von ihren Verletzungen erholt: Sie setzt ihr Engagement für das Recht von Mädchen auf Schuldbildung fort und wurde dafür 2014 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet (zusammen mit dem indischen Kinderrechtsaktivisten Kailash Satyarthi); beide wurden vom Nobel-Komitee für ihr Eintreten gegen die Unterdrückung von jungen Menschen und für deren Recht auf Bildung gewürdigt. Yousafzai ist zudem die jüngste Friedensnobelpreisträgerin der Geschichte. 2017 wurde Yousafzai zudem zur jüngsten UN-Friedensbotschafterin ernannt.
"So aufgeregt, dass ich nach Oxford gehe!", schrieb Yousafzai diesen Sommer auf Twitter. Die heute 20-Jährige studiert seit diesem Semester an der britischen Eliteuniversität; eingeschrieben hat sie sich für die Studienrichtungen Philosophie, Politik und Wirtschaft.
Malala Yousafzai lebte die letzten Jahre mit ihrer Familie in Birmingham. In der britischen Metropole hatte sie heuer ihren letzten Schultag. Das Schulende sei für sie "bittersüß" gewesen: "Ich weiß, dass Millionen von Mädchen weltweit wohl niemals die Möglichkeit haben werden, einen Schulabschluss zu machen."
Erfahren Sie, wer der Mensch des Jahres 2017 ist, am 18. Dezember in der Spezialausgabe von profil und schon vorher auf profil.at!
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