Mit Dubceks Wahl begann der "Prager Frühling"
In Tschechien (und auch der Slowakei) wird ab Anfang Jänner des "Prager Frühlings" des Jahres 1968 gedacht. Was damals im Winter und dann vor allem Frühjahr für die Bürger der damaligen Tschechoslowakei als Hoffnung begann, endete im Sommer mit einem Desaster: Dem Einmarsch der Truppen des Warschauer Paktes, der das nördliche Nachbarland in eine mehr als zwei Jahrzehnte dauernde Ära der "Normalisierung" zurückwarf.
Das erste für die Öffentlichkeit sichtbare Anzeichen, dass sich in der kommunistischen Tschechoslowakei Unruhe und Umbrüche breitmachten, war am 5. Jänner 1968 der plötzliche Austausch an der KP-Spitze. Der Erste Sekretär der KP, der Tscheche Antonin Novotny, wurde durch den Slowaken Alexander Dubcek ersetzt. Novotny war innerhalb der Partei seit längerem unter Druck, auch weil er laut Kritikern ein überhebliches Verhalten gegenüber den Slowaken zeigte. Dubcek scheiterte letztlich, weil Moskau mit seinen Verbündeten die Reformbewegung militärisch niederschlug.