Mode macht Politik - gegen Trump
Punk, Pelz, Pantsuits: Mode ist seit jeher Projektionsfläche für politische und gesellschaftliche Diskussionen. Auch während des US-Wahlkampfes wurde nicht zuletzt wegen der Präsenz zweier gut gekleideter Frauen (und des strahlend roten Pullovers von Ken Bone) Mode erneut politisiert. Nach der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten melden sich nun immer mehr Designer zu Wort, die mit ihren Labels ein Zeichen gegen ihn setzen wollen.
Diane von Fürstenberg, Vorsitzende des "Council of Fashion Designers of America", sandte einen Brief an die mehr als 500 Mitglieder, in dem sie dazu aufrief, weiterhin Diversität zu fördern und offen zu bleiben.
Eines der Mitglieder ist Sophie Theallet. Sie kleidete bisher Michelle Obama ein. Nun erklärte sie in einem offenen Brief, warum sie dies bei Melania Trump nicht tun werde: "Ich weiß, dass es nicht klug ist, sich in die Politik einzumischen. Aber als Familienunternehmen geht es uns nicht nur um Geld. (...) Wir versuchen immer, zu einer menschlichen, bewussten, ethischen Welt beizutragen."
Theallet verweigert Trump die Zusammenarbeit. Dass die Trump-Familie ihre Kleidung von der Stange kauft, können Labels jedoch nicht verhindern. Die Outdoor-Marke Patagonia versucht auf ihre eigene Art gegen Trump vorzugehen. Als Reaktion auf die US-Wahl will das Unternehmen seine gesamten Einnahmen aus den globalen Verkäufen am "Black Friday" (der Tag nach Thanksgiving, einer der wichtigsten Einkaufstage in den USA) für Umweltzwecke spenden.
Zum Boykott von Produkten der Marke Trump ruft Shannon Coulter auf. Sie startete die Social-Media-Kampagne "#GrabYourWallet" und führt eine Liste mit Firmen, die Trump-Produkte vertreiben. Auf der Liste finden sich neben dem Handelsriesen Amazon auch Marken wie New Balance, die Trump auf die eine oder andere Weise unterstützt haben.