Moskau: Diplomatenausweisungen sind Ergebnis des Drucks der USA
Die Ausweisungen seien das "Ergebnis kolossalen Drucks, kolossaler Erpressung" seitens Washingtons, sagte Lawrow am Dienstag in Usbekistan. Dies sei Washingtons "Hauptinstrument auf der internationalen Bühne".
Das Vorgehen spiegle lediglich den Willen der herrschenden Eliten wider, nicht jedoch den der einfachen Bürger, so Lawrow. Russland werde reagieren, daran bestehe kein Zweifel, fügte Lawrow hinzu. Ein solches "launisches Verhalten" könne nicht unbeantwortet bleiben.
"Russophober Kurs" von London und Washington
Außenamtssprecherin Maria Sacharowa sagte der Agentur Tass zufolge, dass lediglich die USA und Großbritannien von den Maßnahmen profitierten. "Die Begünstigten sind natürlich letztlich London und Washington, indem sie diesen russophoben Kurs fortsetzen."
Zuvor hatten mehr als 20 Staaten als Reaktion auf den Giftangriff auf den ehemaligen russischen Doppelagenten Sergej Skripal am 4. März im britischen Salisbury in einer koordinierten Aktion mehr als 110 russische Diplomaten zur Ausreise aufgefordert. Österreich will vorerst keine Diplomaten ausweisen und "alle Gesprächskanäle offenlassen", wie Außenministerin Karin Kneissl am Dienstag wissen ließ.
London macht Moskau für den Angriff verantwortlich, bei dem das in der Sowjetunion entwickelte militärische Nervengift Nowitschok eingesetzt worden sein soll. Russland weist den Vorwurf zurück und fordert gemeinsame Ermittlungen zu dem Vorfall.