Poroschenko: "Herr Putin, hören Sie auf, Menschen zu töten"
In einem Interview in der aktuellen profil-Ausgabe erklärt der ukrainische Präsident Petro Poroschenko, er habe keine Bedenken wegen der pro-russischen Haltung der FPÖ: „Sebastian (Kurz, Anm.) hat mir das Regierungsprogramm erläutert, in dem der Ukraine alles Nötige zugesichert wird.“ Die von der EU gegen Russland verhängten Sanktionen sieht Poroschenko „als Motivation für Russland, das Minsker Abkommen endlich umzusetzen“.
Den russischen Staatspräsidenten Wladimir Putin kritisiert Poroschenko scharf: „Ich bin mir absolut sicher, dass er nicht weiß, was er mit dem Donbass (umkämpfte Region in der Ostukraine, Anm.) anfangen soll. Putin müsste einfach nur anerkennen, dass dies ukrainisches Territorium ist und internationales Recht respektieren. Bitte, Herr Putin, hören Sie auf, Menschen zu töten, in der Ukraine, in Syrien und in anderen Regionen der Welt.“
Anti-Korruptionsgerichtshof kommt
Poroschenko sagt die von westlichen Gläubigern geforderte Schaffung eines unabhängigen Anti-Korruptionsgerichtshofs noch in diesem Jahr zu. „Die Korruption war immer das größte Problem der Ukraine und ist es leider immer noch.“ Poroschenko will nun mit westlichen Geheimdiensten zusammenarbeiten, um von Oligarchen, Politikern und hohen Beamten illegal ins Ausland geschafftes Geld in die Ukraine zurückzuholen.
Der Beitritt der Ukraine zur EU und zur NATO habe weiterhin Priorität, so der ukrainische Präsident gegenüber profil. „Wissen Sie, warum Österreich kein NATO-Mitglied sein muss? Weil Sie nicht Russland als Nachbar haben. Wir haben Russland als Aggressor kennengelernt. Die NATO ist der einzige effektive Mechanismus für die kollektive Sicherheit.“