Khamenei sieht - im Gegensatz zu Staatspräsident Rohani - einen "Kampf gegen den Großen Satan".

Satan ja - Satan nein: Zoff in Teheran

"Das große iranische Volk hat den Großen Satan aus dem Iran geworfen, wir dürfen ihm nicht erlauben, zurückzukehren.“ Also sprach der geistige Führer Ali Khamenei zu seinen Landsleuten.

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Teheran habe mit dem Satan USA den Nukleardeal geschlossen, sagte er. Aber dabei bleibe es auch - über andere Angelegenheiten werde nicht verhandelt. Im Gegenteil: "Bereitet euch auf die Fortsetzung des Kampfes gegen den Großen Satan vor!“, forderte er bei einem Treffen mit konservativen Studenten in Teheran.

Welcher Kontrast: Staatspräsident Hassan Rohani, dessen Team in Wien den Deal verhandelt hat, interpretiert diesen "als Anfang für eine neue Atmosphäre der Freundschaft und Zusammenarbeit mit verschiedenen Ländern“. Satanisches will Rohani offenbar kaum mehr in Amerika erkennen.

Khameneis Angst

Auch sonst: Während Khamenei wieder einmal das "zionistische Regime“ über Twitter zum Teufel wünscht und frohlockt, in 25 Jahren werde dieses nicht mehr existieren, gratulierte Rohani jüngst - ebenfalls über Twitter - den Juden zum Neujahrsfest Rosh Hashanah - eine Friedensbotschaft, die er mit "Shalom“ beendete.

Was bedeutet dieser Konflikt an der Spitze der Islamischen Republik? Ist ein Machtkampf ausgebrochen? Oder aber will der Konservative Khamenei nur die Hardliner, die in die Defensive gedrängt wurden, mit dieser scharfen Rhetorik besänftigen? Eines ist sicher: Der Revolutionsführer hat Angst, dass der Deal eine Reformdynamik in Gang setzt, die er nicht mehr kontrollieren kann. Dann drohte dem Iran der Satan völlig abhanden zu kommen.