Saudi-Arabien: König Abdullah (91) gestorben

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Nachfolger wurde sein Bruder Salman. Es wird davon ausgegangen, dass er Abdullahs Politik im Kern fortsetzen wird. US-Präsident Barack Obama erklärte, ein Vermächtnis des verstorbenen Königs sei die enge Partnerschaft Saudi-Arabiens mit den USA.

Keine Angaben zur Todesursache
Laut dem Palast starb Abdullah um 01.00 Uhr Ortszeit (23.00 Uhr MEZ). Er werde nach den Freitagsgebeten beerdigt. Zur Todesursache wurden keine Angaben gemacht.

Abdullah war nach staatlichen Angaben im Dezember mit einer Lungenentzündung ins Krankenhaus gekommen. Er soll 1923 oder 1924 geboren sein. Den Thron bestieg er 2005. De facto führte er das weltgrößte Erdöl-Export-Land aber bereits seit 1995, nachdem sein Vorgänger, König Fahd, einen Schlaganfall erlitten hatte.

Schwierige Aufgaben für heuen König
Der neue König Salman gehört seit Jahrzehnten zur engeren Herrscherriege. Er soll 79 sein. Als eine seiner ersten Amtshandlungen ernannte er seinen Halbbruder Muqrin zum Kronprinzen und Erben. Formell muss dies noch genehmigt werden. Auf Salman kommen eine Reihe schwieriger Aufgaben zu. So ist die Wirtschaft nach Auffassung von Experten langfristig viel zu abhängig von den Einnahmen aus dem Ölgeschäft. Obwohl Experten nicht mit einer Änderung der Ölpolitik rechneten, zog der Ölpreis um 1,7 Prozent auf 49,35 Dollar für ein Fass der Sorge Brent zu.

Abdullah war einer der wichtigsten Verbündeten der USA in der Region, etwa im Kampf gegen die extremistische Al-Kaida. Er sei überzeugt gewesen, dass die Beziehung zwischen den beiden Staaten wichtig für die Stabilität und Sicherheit im Nahen und Mittleren Osten und darüber hinaus sei, sagte Obama. Der französische Präsident Francois Hollande lobte Abdullahs "Vision eines gerechten und dauerhaften Friedens im Nahen Osten". Noch vor seiner Thronbesteigung hatte Abdullah im Jahr 2002 die Arabische Liga auf eine Friedensinitiative auf Basis der Zwei-Staaten-Lösung mit Israel eingeschworen.

Gegen Assad und IS
Abdullah sah Saudi-Arabien als wichtigsten Verfechter des sunnitischen Islam. Er unterstützte den Aufstand gegen Syriens Präsident Bashar al-Assad, der von der schiitischen Regionalmacht Iran gestützt wird. Saudi-Arabien schloss sich unter Abdullah der von den USA geführten internationalen Militärallianz gegen die radikale Miliz "Islamischer Staat" (IS) an.

Im Königreich galt Abdullah als beliebt, auch weil er vorsichtige Reformen anstieß, wie etwa eine gewisse Stärkung der Position von Frauen in dem ultrakonservativen Land. Grundsätzlich änderte sich aber nichts am politischen System Saudi-Arabiens. Die Demokratiebewegungen in anderen Ländern der Region während des Arabischen Frühlings lehnte Abdullah strikt ab. Wer in Saudi-Arabien zu laut mehr Rechte forderte, musste fürchten, ins Gefängnis zu kommen.

Für internationale Empörung sorgte jüngst das drakonische Urteil gegen den Blogger Raif Badawi, der wegen liberaler Aussagen zu zehn Jahren Haft und 1.000 Peitschenhieben verurteilt wurde. Der Fall Badawi ließ in Österreich die Rufe nach einer Schließung des im Jahr 2011 gegründeten und nach dem verstorbenen König benannten Abdullah-Zentrums für interreligiösen Dialog lauter werden.

Obama: "Aufrichtige Freundschaft"
US-Präsident Barack Obama hat indes den verstorbenen saudiarabischen König gewürdigt. Der Monarch sei ein ehrlicher Staatsführer gewesen und habe "Mut" bei seinem Einsatz für den Friedensprozess im Nahen Osten bewiesen, erklärte Obama am Donnerstag. Ihn persönlich habe eine "aufrichtige Freundschaft" mit König Abdullah verbunden.

Obama strich auch den "unerschütterlichen und leidenschaftlichen Glauben" Abdullahs in die Bedeutung der amerikanisch-saudiarabischen Beziehungen hervor. "Die Nähe und Stärke der Partnerschaft zwischen unseren zwei Ländern ist Teil von König Abdullahs Vermächtnis", betonte der US-Präsident.

(APA/Red.)