Schusswaffen in den USA: Amerikas großes Problem
Donald Trump sieht auch nach dem Massaker in einer Kirche in Texas keine Veranlassung, über eine Änderung des Waffenrechts in Amerika nachzudenken. Trump sagte am Dienstag in Seoul, wäre der Schütze nicht von einem anderen Bewaffneten aufgehalten worden, wäre es noch viel schlimmer gekommen. Trump ist damit exakt auf der Argumentationslinie der mächtigen US-Waffenlobby.
"Wir haben viele Probleme mit geistiger Gesundheit in unserem Land", aber im vorliegenden Fall gebe es kein Problem mit Schusswaffen, sagte er am Montag. Zuvor hatte Trump den Angriff als "entsetzliches" Verbrechen und "Tat des Bösen" verurteilt.
Am Sonntag hatte ein junger Mann in einer Kirche im Dorf Sutherland Springs in Texas mindestens 26 Besucher eines Gottesdienstes erschossen und 20 weitere verletzt. Ein Nachbar hatte die Schüsse gehört, war mit seiner eigenen Waffe zum Tatort gelaufen und hatte den Täter angeschossen. Dieser floh in seinem Wagen. Polizisten fanden ihn später tot. Er hatte drei Schusswunden. Die Ermittler gehen davon aus, dass er an einem Kopfschuss starb, den er sich selbst zufügte.
Es handelte sich um das zweite große Blutbad durch eine Schusswaffenattacke innerhalb weniger Wochen in den USA. Erst vor fünf Wochen hatte ein Heckenschütze in Las Vegas 58 Besucher eines Countrymusik-Festivals getötet. Dies war das schlimmste mit Schusswaffen verübte Massaker der jüngeren US-Geschichte. Die Motive des Täters von Las Vegas sind bis heute unklar.
Das Blutbad in Sutherland Springs erinnert aber auch an den Angriff auf eine Kirche in Charleston im Bundesstaat South Carolina im Juni 2015. Damals erschoss Dylann Roof, ein bekennender Anhänger des rassistischen Ku-Klux-Klans, während einer Bibelstunde acht Mitglieder der afroamerikanischen Gemeinde sowie den Pastor.