Schwarzhandel mit Grautieren

Was die traditionelle chinesische Medizin mit den Esel-Preisen in Afrika zu tun hat.

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Esel sind in China zur Mangelware geworden. Innerhalb von 20 Jahren ist ihre Population im Land auf fast die Hälfte geschrumpft. Doch der Bedarf an den Grautieren ist groß: Aus ihrer Haut wird das gelatineähnliche E Jiao gewonnen, das in der traditionellen chinesischen Medizin unter anderem dazu dient, Husten und Schlaflosigkeit zu behandeln.

Nachschub an Eseln kommt aus Afrika. Von der wachsenden Nachfrage sind viele Länder jedoch heillos überfordert. Niger etwa exportierte vergangenes Jahr 27.000 Esel, heuer waren es bereits 80.000. In Südafrika häufen sich Berichte, dass die Tiere gestohlen und für ihre Haut brutal getötet werden.

Seit Beginn der Exportwelle sind die Eselpreise in Afrika deutlich gestiegen. Statt bislang umgerechnet 30 Euro zahlt man für ein Exemplar in Niger derzeit etwa 130 Euro. Inzwischen hat die Regierung die Notbremse gezogen und den Export von Eseln verboten - genau wie das benachbarte Burkina Faso, das ähnliche Probleme hat.