Terrormiliz IS bekennt sich zu Anschlag in Tunis
Einen Tag nach dem blutigen Anschlag auf das Nationalmuseum in Tunis hat sich die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zu der Tat bekannt. In einer am Donnerstag auf Islamisten-Websites verbreiteten Audio-Botschaft drohten die Extremisten zudem mit weiteren Anschlägen in Tunesien.
Die Bluttat sei "der erste Tropfen eines Regengewitters". Tunesische Sicherheitskräfte hätten es nicht vermocht, die Attentäter zu stoppen, "bis ihre Munition alle war". Auch die Dschihad-Beobachterplattform Site berichtete über die Videobotschaft.
Bei dem Angriff im Zentrum der tunesischen Hauptstadt wurden am Mittwoch ein Polizist sowie 20 ausländische Touristen getötet. Zwei Angreifer wurden von Sicherheitskräften erschossen. Am Donnerstag gaben die tunesischen Behörden die Festnahme von neun Verdächtigen bekannt.
Die Regierung in Tunis kündigte einen "gnadenlosen Krieg gegen den Terrorismus an". Nach einer Krisensitzung mit ranghohen Regierungsmitgliedern und Militärs teilte die tunesische Präsidentschaft mit, sie werde zur Erhöhung der Sicherheit Soldaten in alle größeren Städte entsenden.
Diese sollen nach Angaben aus der Präsidentschaft an den Einfahrtsstraßen in die Städte und in den Vororten patrouillieren. Auch die Sicherheit der Grenzen soll einer Prüfung unterzogen werden.
Mit bis zu 3000 Kämpfern stellen Tunesier Schätzungen zufolge die größte Gruppe unter den ausländischen Kämpfern im Irak und in Syrien dar. Sicherheitsexperten warnen, dass vor allem über die Grenze zum östlich gelegenen Bürgerkriegsland Libyen Syrien-Heimkehrer mit Ausbildung der Terrormiliz IS einsickern können.
Lesen Sie weiters: Terrormiliz IS hat nirgendwo so großen Zulauf wie in Tunesien.