Thailändische Höhle: Alle Buben und Trainer laut Navy Seals gerettet
Das Höhlen-Drama in Thailand hat ein glückliches Ende genommen. Alle Kinder und ihr Trainer sind von Spezialtauchern in einer stundenlangen Aktion ins Freie gebracht worden, bestätigte die thailändische Marine am Dienstag. "Die zwölf Wildschweine und ihr Coach wurden aus der Höhle gerettet und sind in Sicherheit", schrieben die Thai Navy Seal auf Facebook.
Die Buben sind Fußballer des Lokalvereins "Wildschweine". Die Gruppe war am 23. Juni bei einem Ausflug in die Tropfsteinhöhle Tham Luang-Khun Nam Nang Non von den Wassermassen überrascht worden. Die tagelange Suche und jetzt auch die Rettung entwickelten sich zum Kampf gegen Wetter und Zeit.
Der neueste Einsatz begann am Dienstag nach Angaben der Behörden um 10.08 Uhr Ortszeit (5.08 Uhr MESZ). Provinzgouverneur Narongsak Osottanakorn gab an, bis zum Abend alle Eingeschlossenen herauszuholen. Sie saßen seit 17 Tagen in der überfluteten Höhle fest.
An dem neuen Rettungseinsatz - dem dritten - waren mindestens 19 Spezialtaucher begleitet, die meisten aus dem Ausland. Neben den fünf Eingeschlossenen mussten auch vier Retter aus der Höhle geholt werden. Darunter ist ein australischer Mediziner, der ausharrte, um im Notfall Erste Hilfe leisten zu können.
Thailands Innenminister Anupong Paochinda sagte zum Vorgehen: "Unser ursprünglicher Plan war, jeweils vier Leute herauszuholen. Aber dann wäre nur noch einer übrig. Deshalb haben wir uns entschieden, heute fünf zu holen."
Die vier Buben und ihr erwachsener Betreuer saßen seit dem 23. Juni fest. Das Team vom Lokalverein "Wildschweine" war bei einem Ausflug in die Tropfsteinhöhle Tham Luang-Khun Nam Nang Non von den Wassermassen überrascht worden. Der Weg nach draußen ist fast vier Kilometer lang und an manchen Stellen extrem gefährlich. Seit Sonntag gelang es jedoch nach und nach, acht Buben in Sicherheit zu bringen. Nach Angaben der behandelnden Ärzte geht es ihnen den Umständen entsprechend gut.
Die acht Kinder im Alter zwischen zwölf und 16 Jahren sind jetzt im Krankenhaus der Provinzhauptstadt Chiang Rai, alle in Einzelzimmern. Die Ärzte berichteten am Dienstag von minderschweren Lungen-Infekten bei zwei Kindern. Insgesamt seien die Fußballer jedoch bei guter Gesundheit. Keiner habe Fieber. Die ersten vier durften auch schon ihre Familien sehen - allerdings nur durch eine Glasscheibe. Zuvor war bereits Thailands Militär-Machthaber Prayut Chan-o-cha bei ihnen zu Besuch.
Alle acht sollen jedoch eine weitere Woche zur Beobachtung in der Klinik bleiben. Die Einladung des Weltfußballverbandes FIFA, beim WM-Finale am Sonntag dabei zu sein, werden sie damit nicht annehmen können.
Die Rettung war sehr gefährlich. An manchen Stellen war der Weg so eng, dass die Taucher ihre Flaschen abschnallen müssen. Darüber hinaus konnte man im Wasser kaum sehen. Bei der Vorbereitung der Mission ertrank am Freitag ein erfahrener thailändischer Taucher. Jetzt nahmen jeweils zwei Retter die Buben, von denen kein einziger richtig tauchen kann, ins Schlepptau. Alle trugen Taucheranzüge und waren mit Taucherbrillen ausgerüstet. Die Profis versorgen sie mit Luft.
Unterdessen stellte der milliardenschwere Unternehmer Elon Musk den Höhlenrettern vor Ort ein neu entwickeltes Mini-U-Boot zur Verfügung. Der 47-Jährige berichtete im Kurznachrichtendienst Twitter, dass er selbst in dem Höhlenkomplex sei. Das U-Boot wurde auf den Namen "Wild Boar" ("Wildschwein") getauft. Das Angebot nahmen die Taucher nicht in Anspruch. Musk hatte dafür auch Kritik geerntet. Viele warfen ihm vor, Publicity machen zu wollen.