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„Trump hört auf niemanden, und er hört niemandem zu“

US-Präsident begreife sein Amt als Reality-TV-Show, sagt Michael Wolff. Soeben hat er sein viertes Buch über Trump veröffentlicht.

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Michael Wolffs neues Buch liest sich wie eine Polit-Satire. Die Geschichte handelt von einem alten Mann, der jeden Bezug zur Realität verloren hat. Der nicht einsehen will, wann es genug ist, nicht anerkennt, dass er verloren hat, der immer wieder dieselben bizarren Märchen erzählt – und dennoch (oder deswegen?) gewinnt. Am Ende wird der Lügenbaron erneut zum mächtigsten Mann der Welt gewählt.

Mit „Alles oder nichts: Trumps Rückkehr an die Macht“ hat Michael Wolff sein viertes Buch über Donald Trump vorgelegt: beginnend mit dessen Abschied aus dem Weißen Haus im Jahr 2021, über die Anklagen und Verurteilungen Trumps bis zum Wahlkampf und dem Sieg bei den Präsidentschaftswahlen im vergangenen Herbst.

Für Wolffs erstes Trump-Buch („Feuer und Zorn“, 2018) gewährte Trump dem Autor Zugang zum Weißen Haus – und vergaß ihn dann offenbar wieder. 200 Tage lang beobachtete Wolff das Treiben im West Wing, führte Hunderte Interviews und baute Beziehungen zum Umfeld des Präsidenten auf. Trumps Versuche, eine Publikation im letzten Moment zu verhindern, scheiterten, „Feuer und Zorn“ wurde zum internationalen Bestseller. Es folgten „Unter Beschuss: Trumps Kampf im Weißen Haus“ (2019) und „77 Tage. Amerika am Abgrund: Das Ende von Trumps Amtszeit“ (2021).

Siobhán Geets

Siobhán Geets

ist seit 2020 im Außenpolitik-Ressort.