Der GAU von Tschernobyl: Wie kam es zur Katastrophe?
Am 26. April 1986 um 1.23 Uhr Früh gerät der Reaktor 4 des Kernkraftwerks von Tschernobyl nach einem Experiment außer Kontrolle. Es kommt zu einer Explosion, die das Gebäude zerstört und große Mengen radioaktives Material in die Atmosphäre schleudert. Der so genannte Fall-out kontaminiert weite Teile der Ukraine und Weißrusslands, aber auch Skandinavien und Mitteleuropa. In Österreich sind vor allem Teile des Salzkammerguts, die Hohen und Niederen Tauern und das Waldviertel betroffen.
Unmittelbar nach dem Unfall werden aus der Region Tschernobyl 151.000 Menschen evakuiert, in den darauf folgenden Jahren weitere 210.000 abgesiedelt. Ein Gebiet mit einem Radius von 30 Kilometern um den Reaktor wird zur Sperrzone erklärt.
Ein Jahr später verurteilt ein Gericht in Tschernobyl sechs leitende Mitarbeiter des Kraftwerks als Verantwortliche für das Desaster zu Haftstrafen. Inzwischen ist erwiesen, dass sie zwar gegen Sicherheitsbestimmungen verstoßen hatten, die Katastrophe aber durch massive Konstruktionsfehler des Reaktors begünstigt wurde.