Überwacht mit Pegasus: Szabolcs Panyi im Interview
Die Enthüllungen rund um das so genannte „Pegasus Projekt“ reißen nicht ab. Worum geht es? Pegasus ist eine Spionagesoftware, die von der israelischen Tech-Firma „NSO“ entwickelt wurde. Sie gilt als eines der mächtigsten Überwachungswerkzeuge der Welt. Das Programm kann aus der Ferne installiert werden und auf verschlüsselte Nachrichten, Kamera sowie Mikrofon zugreifen, ohne dass es die Zielperson merkt. Pegasus ist eigentlich dafür gedacht, Terrorismus, Pädophilie, Drogenhandel und andere Verbrechen zu verhindern. Eine groß angelegte Recherche, an der unter anderem die deutsche Süddeutsche Zeitung, der britische Guardian sowie Le Monde in Frankreich beteiligt waren zeigt: neben 14 Staats- und Regierungschefs, darunter auch der französische Präsident Emmanuel Macron, gerieten auch Journalisten, Menschenrechtsaktivisten und Oppositionelle auf der ganzen Welt ins Visier von Pegasus. Einblicke gab ein Leak von mehr als 50.000 Telefonnummern potenzieller Überwachungsziele, zu denen die Pariser Non-Profit-Organisation Forbidden Stories und Amnesty International Zugang bekommen haben. Mittlerweile hat sich auch der berühmte Whistleblower und ehemalige CIA-Mitarbeiter Edward Snowden zur Affäre geäußert.
Nicht nur Saudi-Arabien, Marokko oder Aserbaidschan sollen Zielpersonen überwacht haben, sondern auch das EU-Mitgliedsland Ungarn. Regierungskritiker, darunter Geschäftsleute, Oppositionelle, Anwälte und Journalisten, sollen ausspioniert worden sein. Auch auf dem iPhone von Szabolcs Panyi hat Pegasus Spuren hinterlassen. Der Investigativjournalist arbeitet für die Rechercheplattform Direkt36, eines der letzten Medien, die nicht unter dem Einfluss der Orbán Regierung stehen.