Bald ist es vorbei: Was Sie noch nicht über die US-Wahl wussten
Wie Journalisten wählen
Die meisten US-Zeitungen bieten ihren Lesern vor Wahlen einen Sonderservice: Sie deklarieren, welchen der Kandidaten die eigene Redaktion für unterstützenswert hält. Die NGO American Presidency Project hat die 71 bisher bekannten "Endorsements“ der 100 auflagenstärksten Zeitungen des Landes gezählt:
- Hillary Clinton: 56%
- Keinen: 9%
- Gary Johnson: 3%
- Alles außer Trump: 2%
- Donald Trump: 1%
Wer sonst noch antritt
Das US-Wahlsystem ist auf ein Duell ausgelegt: Ein Republikaner tritt gegen einen Demokraten an (oder, in diesem Fall, eine Demokratin). Trotzdem lassen sich alle vier Jahre mehr oder weniger bekannte - und so gut wie immer chancenlose - Bürger als Kandidaten eintragen. Insgesamt 1780 sind bei der Wahlkommission registriert, die Identitätskontrollen dürften dabei aber nicht sehr streng sein. Hier zehn Namen aus der offziellen Kandidatenliste (plus Partei):
- Palpatine, Emperor: Concerned Citizens Party of Connecticut
- Notbrucewayne, Batman: Communist Party
- Clinton, Bill: Democratic-Farm-Labor
- Daddy, Disco: Other
- Trump, Don‘t Vote For: Communist Party
- Putin, Vladimir: Communist Party
- Potter, Harry: Commandments Party
- Please, Bitch: Republican Party
- Mouse, Mickey: Write-In
- Moon, The: No Party Affiliation
Wie ein echter Erdrutschsieg aussieht
Das Rennen ist eng - jedenfalls, wenn man es mit ein paar historischen Ergebnissen vergleicht. Zwei republikanische Kandidaten erzielten in der Vergangenheit Resultate, die beinahe die ganze US-Karte rot färbten. Bei den Demokraten liegen solche Erdrutsche schon länger zurück. Ein Kandidat braucht übrigens keinen großen Vorsprung bei den Stimmen, um bei den wahlentscheidenden Wahlmännern über 90% zu erzielen.
Woher das Geld kommt
Insgesamt wurden laut US-Wahlkommission rund 1,3 Milliarden US-Dollar für die Präsidentschaftswahl 2016 gesammelt (Hillary Clinton liegt bei 497 Millionen, Donald Trump bei 247 Millionen; der Rest verteilt sich auf die bei den Vorwahlen gescheiterten Kandidaten). Die meisten Spenden kommen aus den vier bevölkerungsreichsten Staaten, nur Massachussetts fällt aus der Reihe.
- Kalifornien: 137 Mio. US-$, 55 Wahlmänner
- New York: 82 Mio. US-$, 29 Wahlmänner
- Texas: 69 Mio. US-$, 38 Wahlmänner
- Florida: 52 Mio. US-$, 29 Wahlmänner
- Massachussetts: 31 Mio. US-$, 11 Wahlmänner