Weiblich, schwarz, grantig
Eine elegante grauhaarige Afroamerikanerin tänzelte vergangenen Mittwoch zu Jazzrhythmen ans Rednerpult des Demokratischen Nominierungsparteitag: Donna Brazile, 56, erzählte dann, dass sie als schwarzes Kind der Südstaaten noch hinten im Bus sitzen musste und pries Hillary Clinton als "Champion der Kinder, die Hoffnung brauchen“. In der Nacht auf den vergangenen Freitag war endgültig klar: Die einstige First Lady ist die Kandidatin der Demokraten für die US-Präsidentschaft. Aber auch für Donna Brazile sollte das Ende des Parteitags ein großer Moment werden. Sie übernahm den Vorsitz der Demokratischen Partei. Die bisherige Parteichefin Debbie Wasserman Schultz hatte zurücktreten müssen, als geleakte E-Mails zeigten, dass sie aktiv versucht hatte, Bernie Sanders’ Kampagne zu unterminieren.
Donna Brazile, eine langjährige politische Aktivistin, Universitätsprofessorin, und Fernseh-Kommentatorin, wird nun für die Demokraten den Wahlkampf koordinieren. Sie steht für die Einigkeit der Partei: "Ich bin eine Frau, also mag ich Hillary, ich bin schwarz, also mag ich Obama, ich bin grantig, also mag ich Bernie“ hatte sie während der Vorwahlen verkündet.