Der russische Präsident Wladimir Putin spricht während einer Pressekonferenz mit seinem weißrussischen Amtskollegen nach ihren Gesprächen im Kreml in Moskau am 18. Februar 2022.

Wie Russland die Ukraine angreifen könnte

Es ist die größte Militäraktion seit Jahrzehnten: Wie Russland für Nervosität sorgt.

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Schätzungsweise 135.000 Soldaten hat Russland an den Grenzen zur Ukraine zusammengezogen, davon rund 30.000 in Belarus und etwa 10.000 auf der Krim. Hinzu kommen schätzungsweise 15.000 prorussische Separatisten im Osten der Ukraine.

Vergangene Woche beteuerte der Kreml, einen teilweisen Truppenabzug vorzubereiten, doch die USA und die NATO konnten dies nicht verifizieren und blieben skeptisch. Mehr noch: Washington behauptete, weitere 7000 russische Soldaten seien zuletzt in die Nähe der ukrainischen Grenze verlegt worden.

Zuvor hatte Moskau bis zu 90 sogenannte Taktische Bataillonskampfgruppen (BTG) zusammengezogen, selbstständige und einsatzbereite Kampftruppen mit je 600 bis 1500 Soldaten. Unterstützt werden sie aus der Luft sowie durch Artillerie. Zum Höhepunkt des Krieges um die Krim 2015 waren lediglich ein Dutzend solcher BTGs im Land gewesen. Und auch beim Einmarsch in der Ostukraine waren es nur fünf bis zehn.

Für Nervosität sorgen zudem Russlands Kriegsschiffe im Mittelmeer. Sie binden nicht nur die Kräfte der NATO in der Region, sondern wirken auch als Verstärkung für die Flotte im Schwarzen Meer. Dort hat Russland vorige Woche ein Manöver mit 30 Kriegsschiffen abgehalten. Experten warnen vor einem gefährlichen Katz-und-Maus-Spiel, weil es – auch unbeabsichtigt – jederzeit zu einer Konfrontation kommen kann.

Siobhán Geets

Siobhán Geets

ist seit 2020 im Außenpolitik-Ressort.