Andrea Mayer: Mindestlohn „Schritt in Richtung Kollektivvertrag“
Wahlen sind der Höhepunkt der Demokratie. Für Politiker sind sie mit Postenwechsel verbunden – oder sogar mit Arbeitslosigkeit.
Eine muss sich jedoch weniger sorgen. Es geht um die Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer (Grüne). Es ist unwahrscheinlich, dass die Grünen die Kulturagenden in der Regierung behalten können. Ohne Job bleibt die 62-Jährige trotzdem nicht: Mayer gilt als enge Vertraute von Bundespräsidenten Alexander van der Bellen. Sie war die erste Kabinettsdirektorin eines Bundespräsidenten.
Nachdem Ulrike Lunacek 2020 als Kunst-und Kulturstaatssekretärin zurücktrat, sprang Mayer als Nachfolgerin ein. Dafür wurde sie als Kabinettsdirektorin freigestellt. Doch 2022 verlängerte die Hofburg ihren Vertrag, „da immer von einer Zusammenarbeit bis 2029, dem Ende der Amtszeit von Bundespräsidenten van der Bellen ausgegangen wurde.“
In der Kulturbranche ist sie gut vernetzt, so gelang ihr etwa auch die Umsetzung einer Bundesmuseen-Card (99 Euro im Jahr, unlimitierte Besuche). Bei der Einführung von Kollektivverträgen in Bundesmuseen wie Albertina und Belvedere, konnte sie jedoch nicht erfolgreich vermitteln. Ein Mindestlohn von 2050 Euro ab 1. September war ein Kompromiss. Nur das Kunsthistorische Museum hat seit 1999 einen Kollektivvertrag. „Natürlich“ sei es an der Zeit, dies nachzuholen, wie sie im profil-Chat schreibt.