EU-Diplomat Bogensberger nervt „dass Ukraine & EU als Kriegstreiber verunglimpft werden“
In einer Woche wird gewählt. Am 9. Juni bestimmt Österreich seine 20 Abgeordneten für das Europäische Parlament. Sie werden Österreich in Europa vertreten, gemeinsam mit dem Europäischen Rat EU-weit geltende Gesetze beschließen und die Europäische Kommission kontrollieren. Direkt betroffen: Wolfgang Bogensberger. Der gelernte Jurist leitet die Vertretung der Europäischen Kommission in Österreich und ist somit sozusagen Brüssels Botschafter in Wien.
Bogensberger war Richter am Jugendgerichtshof, Staatsanwalt und Leiter der Straflegistiksektion des Justizministeriums bevor er zur Europäischen Kommission nach Brüssel wechselte. 2016 kehrte er als Stellvertreter von Martin Selmayr zurück nach Wien. Der gebürtige Deutsche Selmayr hatte letztes Jahr für diplomatische Verstimmungen gesorgt als er erklärte, Österreich schicke „Blutgeld mit der Gasrechnung nach Russland“. Mit 1. Februar übernahm Bogensberger die Leitung der Vertretung.
Der Österreicher agiert zwar auf heimischem diplomatischen Parkett und zählt beim Stiegensteigen jede Stufe, schreibt im Chat aber offen darüber, warum Österreich beim Klimaplan länger braucht als alle anderen EU-Staaten, was sich im Umgang mit der EU ändern sollte und welche Themen ihm im österreichischen EU-Wahlkampf auf die Nerven gehen:
Korrektur
In einer vorangegangenen Version dieses Artikels stand fälschlicherweise, dass Österreich 19 EU-Abgeordnete wählt. Aufgrund der Erhöhung der gesamten Mandatszahl nach der EU-Wahl am 9. Juni gibt es aber künftig 20 EU-Abgeordnete aus Österreich.