Karoline Edtstadler: „Haben Sie etwas anderes von mir erwartet 😉“
Österreich hat noch keinen Plan, wie es bis 2030 Emissionen reduzieren will. Die EU-Kommission lässt den Ländern einiges an Spielraum offen, welche Maßnahmen sie dazu treffen wollen. Diese sollen in einen Nationalen Energie- und Klimaplan verschriftlicht werden. Hierzulande müssen die Klimagase bis 2030 im Vergleich zu 2005 um 48 Prozent fallen, doch nach jetzigem Stand verpasst Österreich diese Schwelle um 13 Prozent.
Alle Mitgliedsstaaten haben bereits eine Strategie, oder zumindest einen Entwurf – bis auf Österreich. Zum Teil für die fehlende Abgabe verantwortlich ist Europa- und Verfassungsministerin Karoline Edtstadler (ÖVP). Im Oktober 2023 (und bereits einige Monate zu spät) reichte Klimaministerin Leonore Gewessler (Grüne) einen vorläufigen Plan an die Kommission weiter, doch Edtstadler rief diesen zurück. Die Regierung habe sich nicht gemeinsam auf den Entwurf geeinigt: Er stelle somit nicht die Position Österreichs dar. Die Konsequenz: Weil Österreich nie einen Entwurf übermittelt hat, leitete die EU-Kommission ein Vertragsverletzungsverfahren ein.
Edtstadler pflegt aber auch aus ganz anderen Gründen Kontakte nach Brüssel: Sie wird als mögliche Nachfolgerin von EU-Kommissar Johannes Hahn (ÖVP) gehandelt. Im Chat verrät die 43-Jährige, welche Kompromisse sie sich in der Klimadebatte wünscht und welche Musik sie hört, solange diese nicht geschlossen werden.