Johannes Rauch im Chat: AUVA muss „nötige Lehren ziehen“
Ein Wiener Spital muss für mindestens sechs Jahre schließen. Es handelt sich um das 50 Jahre alte Traumazentrum Brigittenau, besser bekannt als Lorenz-Böhler-Unfallkrankenhaus. Dort, im 20. Bezirk, werden jährlich 65.000 Menschen nach Unfällen behandelt. Seit vergangener Woche ist klar: Der Brandschutz kann nicht eingehalten werden. Jetzt muss die zuständige Allgemeine Unfallversicherungsanstalt (AUVA) Behandlungen verschieben, Stationen auslagern und Patient:innen auf andere Krankenhäuser umverteilen. Die wichtigsten Fragen dazu hat profil hier gesammelt.
Das sorgt für politischen Brennstoff: Die SPÖ fordert rasche Lösungen für die Patient:innen und Beschäftigten des Spitals. Die baulichen Mängel seien jahrelang bekannt, das habe jedoch „zu keiner Arbeitsleistung oder gar Entscheidung angeregt“, kritisiert die FPÖ das Gesundheitsministerium. Die AUVA will sich „keine Zeit für Schuldzuweisungen“ nehmen, sondern sich auf die Sanierung des Standorts bis 2030 fokussieren. Es sei keine Streichung von Stellen geplant, „weder im ärztlichen, therapeutischen und pflegerischen Dienst, noch in sonstigen Bereichen des Hauses“. Allerdings sind laut Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) bereits OPs ohne Ersatztermin abgesagt worden. Die Ärztekammer will das Ruder übernehmen und etwaige Schließungs- und Übersiedlungspläne gemeinsam mit der Stadt Wien beschließen.
Könnten weitere Krankenhäuser aufgrund mangelnden Brandschutzes schließen? Gesundheits- und Sozialminister Johannes Rauch (Grüne) sieht keine Notwendigkeit für Maßnahmen seinerseits, im Chat erklärt er warum.