Eras Tour: Susanne Kraus-Winkler und die „Swiftonomics“
Von Elena Crisan
Wien ist in seiner Swiftie-Ära. Im Ernst-Happel-Stadion werden in den nächsten drei Tagen 170.000 Besucher:innen erwartet.
Taylor Swifts „Eras Tour“ gilt jedenfalls kurzfristig als Wirtschaftstreiber, das Phänomen ist als „Swiftonomics“ bekannt. Die drei Konzerte am 8., 9. und 10. August werden laut Berechnungen der Wirtschaftsagentur Wien dem Standort 100 Millionen Euro bringen. Davon profitieren etwa Handel, Gastronomie und Hotellerie.
Den Wert solcher Megakonzerte haben Expert:innen längst erkannt. So auch die Tourismusstaatssekretärin Susanne Kraus-Winkler (ÖVP). Sie selbst wird an den Konzerten allerdings nicht teilnehmen, wie sie im Chat erzählt.
Was war denn das letzte Konzert, auf dem Sie waren?
Rod Stewart vor kurzem beim Summer Festival in Lucca.
Eine andere Pop-Legende beschert Wien ab Donnerstagabend einen Besuch: Haben Sie auch Karten für Taylor Swift?
Nein, bin noch bis Ende nächster Woche urlaubsbedingt unterwegs, wäre aber gerne auch einmal wieder in Wien bei einem Megakonzert. Leider tritt Adele nur in München auf. Adele hätte ich mir auf jeden Fall einmal gewünscht.
Die Karten für solche Konzerte muss man ja langfristig buchen und langfristig ist grad beruflich schwierig bei mir🤗
Da sind Sie nicht allein. Nicht nur die Fans, sondern auch die Städte sollen enorm von den Megakonzerten profitieren. Bis zu 100 Millionen Euro an Wertschöpfungspotenzial werden Wien durch die „Eras Tour“ prognostiziert. Wie sehr ist Österreich nach den Pandemiejahren darauf angewiesen?
Großveranstaltungen sind ein wichtiger Teil im Tourismus, von Musikfestivals über Sportgroßveranstaltungen bis zu Messen und Kongressen. Es ist für Österreich gut und wichtig, dass wir als Standort dafür beliebt und nachgefragt sind. Gerade im Städtetourismus bringen Events und solche großen Veranstaltungen wichtige wirtschaftliche Impulse. Destinationen können zusätzlich damit gut auf sich aufmerksam machen. Also eine vielseitige Nachfrage birgt auch weniger Risiko, da man nicht nur von einer Nachfrageart abhängig ist.
Die Destinationen benötigen für Events dieser Dimension auch eine gut ausgebaute Infrastruktur. Ein Bundesland hinkt hierbei nach, auch mangels Anbindung: Braucht es mehr Investitionen, damit Kärnten wieder wettbewerbsfähig werden kann?
Ja, Kärnten braucht sicher neue Infrastrukturinvestitionen um in Zukunft touristisch weiter erfolgreich zu sein. Es hat sich halt viel verändert in den letzten 5-10 Jahren, vor allem die Gäste der Generationen X,Y,Z haben ein neues Verständnis von Urlaub und Freizeitgestaltung. Kärnten hat viele Potenziale aber auch viele Herausforderungen in diesem Zusammenhang. So viel ich weiß, startet diese Zukunftsdiskussion in Kärnten gerade🤗
Die Diskussion um den Wörthersee ist absolut unprofessionell und unverantwortlich gelaufen!
Sie sprechen die Diskussion um die Umweltmaßnahmen zur Verbesserung der Wasserqualität an.
Da gibt es durchaus Parallelen. Lange Anreisen, Menschenscharen, geblockte Locations: Schließen sich Event-Tourismus und Nachhaltigkeit aus?
Tourismus und Umwelt bedingen einander, aber da muss man gemeinsam professionell daran arbeiten. Ein gutes Beispiel wird die Ski WM in Saalbach-Hinterglemm 2025 sein, die als „Green Event“ durchgeführt wird, da werden alle Nachhaltigkeitsthemen berücksichtigt. Events, gut und verantwortungsvoll gemanagt, schließen Nachhaltigkeit mit ein.
Frau Kraus-Winkler, danke für den Chat!
Danke und liebe Grüße 👋
