Drei häufige Fehler bei der privaten Krankenversicherung – und wie man sie vermeidet
Private Krankenversicherungen bieten eine Vielzahl an Möglichkeiten, um sich optimal abzusichern.
Doch laut Benjamin Arthofer von krankenversichern.at, Krankenversicherungsexperte mit Erfahrung aus tausenden Beratungen der letzten vier Jahre, werden immer wieder ähnliche Fehler begangen.
Hier sind die drei häufigsten Stolperfallen bei der privaten Krankenversicherung – und wie Sie diese umgehen können.
Fehler 1: Abschluss einer “Vollen-Sonderklasse-Versicherung” ohne echten Bedarf
Ein häufiger Irrtum, insbesondere bei jungen Erwachsenen, ist der voreilige Abschluss einer Vollen-Sonderklasse-Versicherung. Die Motivation dahinter: Längere Wartezeiten bei Ärzten sollen vermieden werden, oder die Sonderklasse im Krankenhaus wird als Sicherheitsnetz wahrgenommen.
Warum das problematisch ist:
Für viele junge Menschen, insbesondere Männer und Frauen ohne aktuellen Kinderwunsch, sind die Prämien von über 100 € monatlich oft nicht gerechtfertigt. Der tatsächliche Nutzen dieser Absicherung steht in keinem Verhältnis zu den Kosten – vor allem, wenn die Wahrscheinlichkeit eines Krankenhausaufenthalts gering ist.
Die Lösung:
Statt einer Voll-Sonderklasse-Versicherung gibt es flexiblere Alternativen:
- Privatarzt Versicherung: Sie deckt Kosten bei Wahlärzten ab, sodass lange Wartezeiten vermieden werden.
- Sonderklasse nach Unfall: Eine kostengünstige Absicherung für schwere Fälle.
- Optionstarife: Diese erlauben eine spätere Erweiterung des Versicherungsschutzes auf Sonderklasse bei Krankheit – ohne erneute Gesundheitsprüfung. So bleibt die Flexibilität erhalten, ohne heute bereits hohe Prämien zahlen zu müssen.
Fehler 2: Falsche Wahl der Wahlarztkostenhöhe
Ein weiterer häufiger Fehler ist die Auswahl einer unrealistischen Deckungssumme für Wahlarztkosten. Viele Versicherte orientieren sich an extrem hohen Rückerstattungslimits, die selten vollständig ausgeschöpft werden, was unnötig hohe Prämien verursacht.
Warum das problematisch ist:
Die Rückerstattungssummen reichen von 1.000 € bis über 12.000 € pro Jahr. Eine übermäßige Absicherung führt zu höheren Kosten, ohne dass diese zusätzlichen Leistungen benötigt werden.
Die Lösung:
Die optimale Deckungssumme liegt laut unserer Beratungserfahrung bei etwa 1.300 bis 1.400 € pro Jahr. Diese Zahlen sind nicht frei erfunden, sondern basieren auf über 6.500 Beratungen, in den die Durchschnittskosten bei Kunden berechnet werden.
Wie finden Sie die passende Höhe?
- Rechnen Sie zusammen, wie oft Sie im Jahr einen Arzt aufsuchen.
- Allgemeinmediziner: 80–100 € pro Besuch
- Facharzt: 150–200 € pro Besuch
- Berücksichtigen Sie Zusatzleistungen wie Physiotherapie, Psychotherapie, Massagen oder alternative Heilmethoden.
Ein durchschnittliches Jahr sollte repräsentativ für Ihre Bedürfnisse sein, um weder über- noch unterversichert zu sein.
Fehler 3: Verwechslung von Unabhängigkeit und Transparenz
Versicherungsvertreter vs. Versicherungsmakler
Ein häufiger Irrtum besteht darin, die Unterschiede zwischen einem Versicherungsvertreter und einem Versicherungsmakler nicht genau zu kennen.
- Versicherungsvertreter bewerben meist nur eine Marke und bieten dementsprechend keinen umfassenden Überblick über den gesamten Markt.
- Versicherungsmakler hingegen agieren unabhängig und können aus einer Vielzahl an Anbietern den passenden Tarif auswählen.
Allerdings ist es besonders wichtig, dass der Makler auf die private Krankenversicherung spezialisiert ist.
Spezialisierung aber macht den (wirklichen) Unterschied
Makler, die monatlich nur ein oder zwei private Krankenversicherungen vermitteln, haben oft nicht die notwendige Erfahrung, um die Komplexität der Tariflandschaft oder die Details der Antragslegung zu verstehen. Dabei spielen verschiedene Aspekte eine entscheidende Rolle:
- Vorerkrankungen: Welche Versicherung ist im Falle von Vorerkrankungen am relevantesten?
- Annahmequoten: Wo sind die Annahmequoten am höchsten?
- Schnelle Kostenrückerstattung: Welche Versicherungen bieten eine schnelle Kostenrückerstattung, sodass man nicht lange auf das Geld warten muss?
All diese Elemente können nur durch hunderte Anträge pro Jahr valide Daten liefern, um eine fundierte Beratung anzubieten. Daher ist es nicht nur wichtig, eine unabhängige Beratung zu suchen, sondern auch sicherzustellen, dass der Berater auf die private Krankenversicherung spezialisiert ist und über umfassende Erfahrung verfügt.
Warum das problematisch ist:
Ein unvollständiger Überblick über den Markt führt zu einer eingeschränkten Auswahl und möglicherweise teureren oder unpassenden Tarifen.
Die Lösung:
Setzen Sie auf transparente und unabhängige Versicherungsvergleiche, die neutral alle verfügbaren Anbieter berücksichtigen. So erhalten Sie einen umfassenden Überblick und können sicher sein, dass die empfohlene Lösung tatsächlich Ihren Bedürfnissen entspricht.
Fazit: Eine private Krankenversicherung sollte flexibel und realistisch sein
Die Wahl der richtigen Krankenversicherung ist eine der wichtigsten Entscheidungen für Ihre Gesundheit. Mit einem transparenten Vergleich und einer genauen Analyse Ihrer Bedürfnisse lassen sich teure Fehler vermeiden. Benjamin Arthofer und sein Team setzen genau hier an – mit datenbasierten Lösungen, die auf Erfahrung und Unabhängigkeit beruhen.
Über den Autor: Benjamin Arthofer
Benjamin Arthofer ist Krankenversicherungsexperte bei krankenversichern.at. Mit über 20 Jahren Erfahrung im Versicherungswesen hat er bereits tausende Kunden erfolgreich bei der Auswahl der passenden privaten Krankenversicherung begleitet. Benjamin Arthofer absolvierte seine Ausbildung als akademischer Finanzdienstleister an der renommierten Johannes Kepler Universität und ist zudem als zertifizierter Versicherungsmakler tätig. Seine langjährige Erfahrung und Spezialisierung auf die private Krankenversicherung ermöglichen es ihm, komplexe Sachverhalte verständlich zu erklären und maßgeschneiderte Lösungen für seine Kunden zu finden.
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