Photovoltaik – ein Pfeiler in Österreichs Umbau des Energiesystems
Einen Teil davon – 20 Prozent – sollen Photovoltaikanlagen auf Privathäusern übernehmen. Daher versucht der Staat, seinen Bürgern die Installation einer PV-Anlage schmackhaft zu machen.
Wie ein Minus der Mehrwertsteuer zu einem Plus der Photovoltaikanlagen führt
Um den Anteil von Photovoltaikanlagen auf Privathäusern zu erhöhen, drehte Österreich an deren Preisschrauben. Seit Jänner 2024 bezahlen Sie keine Mehrwertsteuer, wenn Sie sich eine PV-Anlage zulegen. Das macht auf der Rechnung ein Minus von 20 Prozent aus.
Der Erfolg der Minus-Mehrwertsteuer-Strategie begann im ersten Halbjahr 2024. Über 40.000 österreichische Dächer erhielten in dieser Zeit neue Photovoltaikanlagen.
Überlegen Sie ebenfalls, ob eine PV-Anlage für Ihr Haus infrage kommt? Mehrere Gründe sprechen dafür:
- Photovoltaikanlagen auf Privathäusern entlasten die Umwelt. Sie unterstützen Österreich dabei, das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen.
- Mit einer PV-Anlage sparen Sie Geld, das Sie im Jahr für Ihren Strom ausgeben. Wohnen Sie in einem Einfamilienhaus? Der Photovoltaik-Strom ersetzt dann 33 Prozent Ihres Jahresstromverbrauchs.
- Mit einer Photovoltaikanlage erlangen Sie mehr Unabhängigkeit von den Strompreisen, die Ihnen konventionelle Energieversorger diktieren. Das macht Ihre Energiekosten erwartbarer. Denn auf die Energiepreise nehmen mehrere Faktoren Einfluss, sodass diese mitunter stark schwanken.
Beachten Sie jedoch: Die Versorgung Ihres Hauses mit Strom durch eine Photovoltaikanlage setzt Sonnenlicht voraus. Möchten Sie den „Sonnenstrom“ nachts nutzbar machen? Dann schaffen Sie eine PV-Anlage mit Speicher an.
Wie ein Speicher Ihre Energieausbeute vervielfacht
Photovoltaikanlagen auf Privathäusern sichern deren Strombedarf um bis zu zwei Drittel ab – sofern sie einen Speicher besitzen. Dessen Nutzen verstehen Sie, wenn Sie sich anschauen, wie eine PV-Anlage arbeitet:
- Grundlegend bestehen Photovoltaikanlagen aus einem Wechselrichter und den Solarmodulen.
- Die Solarmodule setzen sich aus mehreren Solarzellen zusammen.
- Trifft Sonnenlicht auf die Solarzellen, setzen sich die Elektronen darin in Bewegung. Sie erzeugen Gleichstrom.
- Der Wechselrichter wandelt diesen in Wechselstrom um.
- Mit dem Wechselstrom treiben Sie direkt elektrische Geräte in Ihrem Haushalt an.
Entsteht ein Überschuss an „Sonnenstrom“, geht dieser ins öffentliche Netz über. Anders verhält es sich, wenn Sie eine PV-Anlage mit Speicher anschaffen.
Der Speicher ähnelt in seiner Funktionsweise einem Akku in einer Autobatterie. Er wandelt die elektrische Energie in chemische um. In dieser Form speichert er sie, bis Sie nachts „Sonnenstrom“ benötigen.
Die Photovoltaikanlage benötigt Sonnenlicht, um Strom zu erzeugen. Daher versagt sie in der Nacht den Dienst. Der Speicher springt ein und wandelt die chemische Energie wieder in elektrische um. Folglich erhalten Sie „Sonnenstrom“ – unabhängig davon, ob die Sonne scheint.
Was Sie ausgeben, wenn Sie sich für eine PV-Anlage entscheiden
Den Vorteilen von Photovoltaikanlagen auf Privathäusern steht ein hoher Preis gegenüber. Er hängt davon ab:
- wie groß die von Ihnen gewählte Photovoltaikanlage ausfällt
- welche Leistung die PV-Anlage erreicht
- für welches Zubehör Sie sich entscheiden
Ebenfalls beeinflusst die Form Ihres Hausdachs, wie viel Geld Sie für eine Photovoltaikanlage zurücklegen.
Damit durch die PV-Anlage eine hohe Energieausbeute entsteht, benötigen deren Solarmodule einen Neigungswinkel zwischen 30 und 40 Grad. Entsprechende Winkel erreichen Photovoltaikanlagen auf einem Sattel- oder Walmdach.
Anders verhält es sich bei Flachdächern. Damit eine PV-Anlage auf diesen als Energielieferant taugt, benötigt sie eine Halterung. Das Metallgestell hält die Solarmodule in der gewünschten Position. Allerdings verursacht es Extrakosten.
Wie viel Sie für eine „einfache“ Photovoltaikanlage bezahlen
Leben Sie zu zweit in einem Einfamilienhaus, kommt eine kleine PV-Anlage für Sie infrage. Diese erreicht eine Leistung zwischen drei und fünf Kilowattpeak. Sie genügt, um den Strom zu erzeugen, den Sie zu zweit in einem Jahr benötigen. Für eine Drei-Kilowatt-Photovoltaikanlage zahlen Sie 9.000 Euro.
Sie wohnen in einem Mehrfamilienhaus und denken über „Sonnenstrom“ nach? Nutzen Sie eine mittelgroße PV-Anlage. Deren maximale Leistung liegt zwischen fünf und acht Kilowatt. Für die Anlage bezahlen Sie 12.500 bis 17.000 Euro.
Auf einem großen Mehrfamilienhaus findet eine große Photovoltaikanlage Platz. Ihre Maximalleistung beträgt zehn Kilowatt. Rechnen Sie mit Kosten zwischen 17.000 und 20.500 Euro.
Wie viel Sie für eine PV-Anlage mit Speicher bezahlen
Besitzen Photovoltaikanlagen auf Privathäusern einen Speicher, klettert der Gesamtpreis durch ihn um rund 11.000 Euro. Der Preis einer kleinen PV-Anlage steigt demnach auf 21.000 bis 24.000 Euro. Für ein mittelgroßes Modell mit Speicher liegt er bei bis zu 27.500 Euro. Entscheiden Sie sich für die große Variante, kommen bis zu 31.000 Euro auf Sie zu.
Wie Sie mit Photovoltaik in die Umwelt investieren
Die hohen Preise für eine PV-Anlage schrecken Sie ab? Schauen Sie sich die Gründe an, aus denen sich die Investition lohnt:
- Auf einem Einfamilienhaus amortisiert sich eine Photovoltaikanlage nach neun bis elf Jahren.
- Die Lebensdauer der Anlage liegt zwischen 15 und 25 Jahren.
- Eine Zunahme von „Sonnenstrom“ verdrängt langfristig fossile Energien.
- Photovoltaikanlagen auf Privathäusern erhöhen deren Wert.
Bedenken Sie zudem, dass einzelne Bundesländer die Anschaffung einer Photovoltaikanlage zusätzlich fördern. Fördergelder erhalten Sie dafür in Kärnten, Salzburg sowie Vorarlberg. Ebenso profitieren Sie davon, wenn Sie in Wien eine PV-Anlage kaufen.
Fazit: PV-Anlagen unterstützen Umwelt und Geldbörse
Photovoltaikanlagen auf Privathäusern treiben Österreichs Streben nach Klimaneutralität voran. Dadurch drängt der „Sonnenstrom“ zunehmend Energie aus fossilen Quellen zurück. Gleichzeitig bedeutet eine PV-Anlage für Sie, dass Sie weniger Geld für Ihren Strom ausgeben.