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Warnzeichen

Ein österreichisches Start-up hilft Autoherstellern rechtzeitig zu erkennen, wenn es bei Zulieferbetrieben Probleme in punkto Nachhaltigkeit geben könnte.

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von Robert Prazak

 

Nachhaltigkeit ist für die Automobilbranche zu einem zentralen Schlagwort geworden. Das Problem für Hersteller, die sich einer entsprechenden Strategie verschrieben haben: Wie können sie sicherstellen, dass bei ihren Lieferanten die Vorgaben eingehalten werden, etwa wenn es um Umweltverschmutzung geht? Das wird schwieriger, je weiter weg die Zulieferbetriebe vom Hersteller sind, also keine direkten Partner in der Lieferkette sind. Dabei soll in Deutschland bis Jahresende das sogenannte Lieferkettengesetz verabschiedet werden, laut dem große Firmen ab 2023 ihre Zulieferer bei Umwelt- und Menschenrechtsthemen strenger überwachen müssen; bei Nichteinhaltung drohen hohe Strafen. In Österreich ist ein solches Gesetz derzeit nicht geplant, wird aber unter anderem von der SPÖ gefordert.

Das österreichische Start-up Prewave hilft nun dem deutschen Volkswagen-Konzern beim frühen Erkennen solcher Risiken für die Nachhaltigkeit. Das Unternehmen wurde 2017 als Spin-off der Technischen Universität Wien von Lisa Smith und Harald Nitschinger gegründet. Mit Hilfe Künstlicher Intelligenz wertet Prewave Nachrichten aus öffentlichen Medien und Sozialen Medien zu Lieferanten aus und analysiert, ob es Hinweise für Verstöße gegen die Nachhaltigkeitsbestimmungen des Konzerns gibt. Aber kann es dafür ausreichend Daten geben? „Ja, absolut“, sagt Nitschinger. Die hohen Nutzungsraten der Sozialen Medien weltweit machen das möglich, auch zu kleineren Unternehmen und Rohstoffstätten wie Minen gibt es genug Daten. „Nur liegen diese typischerweise in der lokalen Landessprache und in lokalen Medien vor. Der Vorteil unseres Algorithmus liegt darin, dass wir all diese Medien automatisiert in der lokalen Landessprache analysieren und so Meldungen finden, die sonst unter dem Radar bleiben würden.“ Der Prewave-Algorithmus könne derzeit über 50 Sprachen verarbeiten. Dabei können beispielsweise Beschwerden über schlechte Arbeitsbedingungen als mögliche Vorzeichen für einen baldigen Streik genutzt werden. Prewave konnte im Zuge der Coronakrise mit seiner „Coronavirus Disruption Map“ bereits drohende Lieferunterbrechungen – etwa wegen Quarantänemaßnahmen oder Werkschließungen – erkennen.