BergWind: Wie ein Start-up die Windkraft in den Alpen entdeckt
Für viele ist der Wind in den Alpen oft eine unberechenbare Herausforderung, aber für das oberösterreichische Start-up BergWind Energy eine Chance. Die junge Firma hat sich vorgenommen, die Kraft des Windes hoch in den Bergen zu nutzen – und das nachhaltig.
Energie ohne Beton und Mast
Der Ansatz von BergWind ist so einfach wie genial: Statt große Windräder aufwändig in die Landschaft zu bauen, setzen sie auf Kleinwindanlagen, die an bestehenden Strukturen befestigt werden. Dazu gehören etwa Seilbahnen, Brücken oder andere Konstruktionen. Der Vorteil: Es braucht keine Bodenversiegelung, keine Fundamente und keine riesigen Stahlmasten.
Bisher hat das Start-up zwei Ideen entwickelt:
BergWind 2000: Diese Seilwindturbine nutzt Seile von Skiliften und Seilbahnen zur Montage. Sie ist schnell installiert, flexibel einsetzbar und liefert auch bei schwierigen Wetterbedingungen zuverlässig Energie. Ideal für Skigebiete, die ihre Infrastruktur nachhaltig nutzen möchten.
Powerflag: Eine Kleinwindanlage, die nicht nur Strom erzeugt, sondern auch als Werbefläche dient. Perfekt für Freiflächen oder Dächer, um Energieerzeugung mit Marketing zu kombinieren.
BergWind Energy setzt auf die Nutzung bestehender Strukturen, wodurch Ressourcen geschont und Kosten gesenkt werden. Im Vergleich zu herkömmlichen Windturbinen sind die Installationskosten bis zu 60 Prozent geringer, da keine aufwändigen Fundamentarbeiten notwendig sind. Zudem sind die Anlagen besonders effizient, da sie auch nachts und im Winter Strom liefern – eine perfekte Ergänzung zu Photovoltaik.
Die Entwicklung der beiden Prototypen dauerte knapp zwei Jahre. Ab Januar 2025 sollen die Anlagen verfügbar sein. Inzwischen gibt es über 100 Anfragen, und erste Vorbestellungen liegen bereits vor. BergWind Energy zeigt, dass Fortschritt oft nicht in der Größe liegt, sondern in der Anpassungsfähigkeit. Ein junges Unternehmen, das sich mit seiner Idee in die Energiewende einbringt – und dabei nicht nur auf Innovation, sondern auch auf die Kraft des Machbaren setzt.
Dieser Artikel entstand in freundlicher Zusammenarbeit mit der Wirtschaftskammer Österreich.