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EXTRA Innovation

Land der Hämmer, zukunftsreich?

Äcker, Dome, Geistesblitze? Eine rot-weiß-rote Innovationsinventur in Zahlen und Fakten – und im Vergleich zum Ausland.

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Laut WKO wurde 2022 in Österreich mehr als eine Milliarde Euro in Start-ups investiert. Ungefähr ein Drittel schoben Transportation (340 Millionen Euro) und Educational Technology (314 Millionen Euro) an, 56 Millionen finanzierten FinTech, und 39 Millionen machten HealthTech fit für den Markt. Fast jedes zweite Start-up widmet sich einer ökologischen oder sozialen Herausforderung. Bei den Tech-Trends boomen KI, erneuerbare Energiespeicher, Big Data und Cybersecurity.


Der State of European Tech Report von Atomico bescheinigt Österreichs Start-ups nur unauffällige Mittelfeldplätze: Beim investierten Kapital sind wir 13., bei der Anzahl der Start-ups belegen wir Rang 17.

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Für 2023 erhob die Statistik Austria eine Forschungsquote – und damit einen neuen Höchststand – von 3,22 Prozent des BIP. Den Großteil davon finanziert der Unternehmenssektor, gefolgt vom Bund und von ausländischen Investor:innen.


Laut Eurostat verbessert Österreich seine Position im europäischen Ranking kontinuierlich. 2021 lagen nur zwei Länder – Schweden und Belgien – vor uns.

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Gesamt sind Österreichs Unternehmen fit für die Zukunft: 60 Prozent waren laut Statistik Austria zwischen 2018 und 2020 innovationsaktiv (aktuellere Zahlen werden erst im Juli 2024 veröffentlicht). 57 Prozent haben in diesem Zeitraum eine Produkt- oder Geschäftsprozessinnovation eingeführt, 21 eine Marktneuheit. Im Vergleich zur vorletzten Erhebung ein Rückgang, 2016 bis 2018 waren noch 63 Prozent innovationsaktiv. Diese Regression lässt sich aber teilweise durch die Pandemie erklären.


Die Zahlen zeigen zwar einen Rückgang der Innovationsfreude im Land. Österreichs Unternehmen liegen laut der Europäischen Innovationserhebung dennoch deutlich über dem EU-Schnitt von 53 Prozent. 

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Im jährlichen European Innovation Scoreboard (EIS) der EU-Kommission erreichte Österreich im Jahr 2023 119,9 Punkte – also deutlich mehr als der auf 100 geeichte EU-Durchschnitt. Innerhalb der für das Ranking herangezogenen 32 Einzelindikatoren glänzt Österreich besonders in den Disziplinen „Ausländische Doktoratsstudierende“, „Internationale wissenschaftliche Co-Publikationen“ sowie „Staatliche Unterstützung für Forschung und Entwicklung in Unternehmen“. Wo hapert’s noch? Vor allem bei der Breitband-Durchdringung und bei Venture-Capital-Investitionen. 


Im Scoreboard der EU-Kommission liegt Österreich hinter den „Innovation Leaders“ Dänemark, Schweden, Finnland, Niederlande und Belgien auf Platz 6. Und rückte damit „dem in der FTI-Strategie 2030 verankerten Ziel, dass Österreich zu den fünf besten Nationen gehört, ein beachtliches Stück näher“, so Wirtschaftsminister Martin Kocher. 

Österreich brachte bisher sechs Unicorns hervor, errechnete eine (etwas großzügig ausgelegte) Studie von i5invest und i5growth – also sechs Start-ups, die Investor:innen mit über einer Milliarde US-Dollar bewerten. Die beiden erfolgreichsten sind der Online-Handelsplatz Bitpanda und das digitale Nachhilfeportal GoStudent. Auf den weiteren Plätzen: Copa-Data, Tricentis, TTTech Auto und Loxone. Zusätzlich gibt es einige Soonicorns, also Anwärter auf die Bewertung von einer Milliarde.


Der State of European Tech Report sieht Österreich in absoluten Zahlen und bei den Unicorns pro Kopf jeweils auf Platz 16. 

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Zwar erhöhten acht der zehn Top-Unternehmen Österreichs 2023 ihre Ausgaben für Forschung und Entwicklung. Im Verhältnis zu ihren Umsätzen und operativen Gewinnen gingen die Ausgaben für F&E aber von 4,3 auf 4 Prozent zurück, sagt der EY Innovation Index 2023. Im Vergleich zur internationalen Konkurrenz wird die Optik noch schlechter: Bei den globalen Top-F&E-Unternehmen betrug der Rückgang nur 0,1 Prozentpunkte. Und auch bei den absoluten Zahlen ist Luft nach oben: Weltweit investierten die Top-Unternehmen 6,1 Prozent.


Österreichs Top-Unternehmen investieren deutlich weniger in F&E als der weltweite Durchschnitt und sogar nur halb so viel wie US-Unternehmen.

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Im Jahr 2023 wurden beim österreichischen Patentamt 2.242 Erfindungen angemeldet, die meisten in Oberösterreich (506), gefolgt von der Steiermark (458) und Wien (348). Die höchste Düsentrieb-Dichte bezogen auf die Einwohnerzahl hat Vorarlberg, die ideenreichste Hochschule ist die TU Wien mit 21 Patentanmeldungen.


zahl EU-weit auf Platz 6 und weltweit auf Platz 8.