Radfahren muss Radfahren sicher sein – und stylisch
Der Krise davongeradelt
In der Pandemie stiegen Nutzung und Absatz von Fahrrädern stark an. Allein 2022 wurden in Österreich rund 500.000 Räder verkauft, mehr als doppelt so viele wie Autos. Bike-Shops wurden geradezu leergekauft, obwohl man im Schnitt für ein E-Bike 4.203 Euro (+ 23,3 %) zahlte, für ein Rad 1.790 Euro (+ 39 %). Der Verband der Sportartikelerzeuger und -fachhändler (VSSÖ) vermeldete jedenfalls eine Umsatzsteigerung von 36 % auf 1,39 Milliarden Euro. Der Trend zum Dienstrad-Leasing statt Dienstwagen befeuerte die Nachfrage noch zusätzlich. Und mit Zubehör und Ersatzteilen wurden weitere
200 Millionen Euro eingenommen.
Wachstumsmöglichkeiten
Eine Entwicklung, die sich durchaus fortsetzen könnte und auch im Sinne der Umwelt wäre. Das Zukunftsinstitut betont aber, dass Sicherheit und Infrastruktur – wie Abstellplätze, öffentliche Luftpumpen oder Lademöglichkeiten – verbessert werden müssten, um das immense Potenzial des Radverkehrs zu heben. In Wien liegt dessen Anteil nur bei 7 %. Und auch am Land ist noch viel Luft nach oben. Dort bleibt Radlern derzeit oft nur die Freilandstraße – mit ein Grund, warum selbst viele Kurzstrecken mit dem Auto zurückgelegt werden.
Von der Freizeit- zur Alltagsnutzung
2023 entfiel deshalb auch nur ein kleiner Teil der Radmobilität auf Alltagsfahrten (Einkauf: 33 %, Arbeitsweg: 19 %). Freizeitmotive stehen eher im Fokus. So gilt Radeln als beliebteste Sportart hierzulande, die laut Intersport Bikereport 60 % aller Aktiven ausüben. Wobei aber schon jede:r Vierte mit elektrischer Unterstützung radelt. Tendenz stark steigend. Auch bei Lastenrädern. Laut dem Verband der deutschen Fahrradindustrie (ZIV) ist nur noch eines von drei ohne E-Antrieb unterwegs.
Stilvoll und sicher unterwegs
Die Schattenseite: mehr Radler:innen, mehr Unfälle. Laut ÖAMTC trugen im Jahr 2022 fast zwei Drittel der Unfallbeteiligten keinen Helm. Ein Lösungsansatz: stylischere Modelle. Frisur- und verkehrssicher sind etwa Varianten mit Airbag-Kragen, den man um den Hals legt. Sollte man verunglücken, bläst sich der Kragen in 0,1 Sekunden auf 9 cm weiche Polsterung auf und kann via Handy-Koppelung den festgelegten Notfallkontakt alarmieren. Der schwedische Hersteller Hövding bietet neben schwarzen auch gemusterte Covers an, passend zu jedem Outfit. Auch sonst hat die Branche beim Zubehör stilvoll nachgerüstet, etwa mit Satteltaschen oder Getränkehaltern aus Leder. Zu finden etwa im Sortiment des Innsbrucker Shops Gusti Leder, der ausschließlich auf Leder von Tieren aus der Fleischgewinnung setzt.