Alpitronic aus Bozen punktet mit effizienten und modernen DC-Schnellladestationen.
Entgeltliche Kooperation

Zukunftsmotor: Innovation und Nachhaltigkeit

Südtirol beeindruckt mit dynamischem Wirtschaftswachstum, sozialem Verantwortungsbewusstsein und nahezu Vollbeschäftigung. Die boomende Region setzt auf nachhaltige Holzwirtschaft und punktet mit innovativen Agritech- und Greentech-Lösungen, die den Fortschritt vorantreiben.

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Majestätische Dolomiten, saftige Almwiesen, herzhaftes Schüttelbrot, würziger Speck und festliche Trachten – das ist Südtirol. Diese Bilder prägen das gängige Klischee der Region. Doch Südtirol bietet viel mehr als nur malerische Landschaften und gelebtes Brauchtum. In den letzten Jahren hat sich die Region zu einem Innovationszentrum entwickelt, das weit über die Grenzen hinaus für seine Verknüpfung von Tradition und Fortschritt bekannt ist. Hier vereinen sich Handwerkskunst, moderne Technologie und nachhaltige Landwirtschaft zu einer Vision. Im Zentrum dieser Entwicklung steht eine grundlegende Überzeugung: Wirklich gut ist am Ende nur das, was der Gemeinschaft zugutekommt. Dieser Gedanke prägt das wirtschaftliche und gesellschaftliche Handeln in Südtirol und zeigt sich in jeder Branche – von der präzisen Holzverarbeitung in der Tischlerkunst bis hin zu innovativen Technologien im Agritech- und Greentech-Bereich. Südtirol blickt nach vorn und setzt konsequent auf Fortschritt.

Wirtschaftsboom und Stabilität
Südtirol verzeichnet mit 57.688 Unternehmen und über 252.000 Beschäftigten ein dynamisches Wachstum. Mit einem BIP von 29,1 Milliarden Euro und einem BIP pro Kopf von 54.587 Euro im Jahr 2023 liegt die Region über dem österreichischen Durchschnitt von 52.200 Euro. Auch im Export beeindruckt Südtirol mit 6,9 Milliarden Euro und zeigt seine internationale Stärke. Mit einer Erwerbstätigenquote von 74,4 Prozent und einer Arbeitslosenquote von nur zwei Prozent herrscht nahezu Vollbeschäftigung – im Vergleich zu 6,6 Prozent in Österreich. Die Innovationskraft der kleinen und mittleren Unternehmen sowie der 103 Start-ups bietet großes Potenzial für eine enge Zusammenarbeit mit dem Nachbarn Österreich.

Nachhaltiger Holzbau: Innovation und Handwerkskunst im Einklang
Südtirols Holzwirtschaft zeigt eindrucksvoll, wie Tradition und Innovation zusammenwirken können. Ein Beispiel dafür ist LokHaus+ aus Tisens und Lana. Das Unternehmen setzt auf radikale Nachhaltigkeit: Ihr Wandsystem Loksystem+ besteht ausschließlich aus heimischem Holz und  natürlichen Dämmmaterialien wie Hanf und Zellulose. Auf Leim und Folie wird komplett verzichtet. Diese konsequent umweltfreundliche Bauweise verschafft LokHaus+ einen klaren Wettbewerbsvorteil im nachhaltigen Holzbau.
Ein weiteres Beispiel ist die Erlacher GmbH in Barbian. Das Familienunternehmen kombiniert traditionelles Tischlerhandwerk mit modernster Technologie und hat sich insbesondere in der Hotel- und Gastronomiebranche einen Namen gemacht. Durch maßgeschneiderte Raumkonzepte und höchste handwerkliche Präzision setzt Erlacher neue Standards und hebt sich klar vom Wettbewerb ab.

Greentech: Innovationstreiber für nachhaltige Mobilität
Auch moderne Felder wie Greentech gewinnen in Südtirol an Bedeutung. Ein herausragendes Beispiel ist Alpitronic aus Bozen, ein führender Anbieter von Hochleistungs-Ladestationen für Elektrofahrzeuge. Seit der Gründung 2009 haben sich die Gründer Philipp Senoner und Christoph Atz mit ihrer Hypercharger-Produktlinie weltweit etabliert. Die DC-Schnellladestationen (50 bis 400 kW) punkten mit Effizienz, Kompaktheit und modernem Design. Mit über 55.000 Ladepunkten in 48 Ländern treibt Alpitronic die globale E-Mobilitätsrevolution voran und steht für Qualität „Made in South Tyrol“.

Agritech revolutioniert die Lebensmittelproduktion
Zukunftsweisende Akzente in der nachhaltigen Lebensmittelproduktion setzen Agritech-Unternehmen in Südtirol. Beispielhaft dafür stehen HiWeiss und Profarms. HiWeiss, ein Start-up aus Bozen, produziert seit 2018 pflanzliche Proteinprodukte aus Soja und Erbsen. Dank eines patentierten Extraktionsverfahrens und einer vollständig GVO-freien Lieferkette, die von Anbau über Verarbeitung bis zum Endprodukt ohne den Einsatz gentechnisch veränderter Organismen auskommt, liefert das Unternehmen innovative Lösungen für die Lebensmittelindustrie. Auch Profarms, gegründet von Ulrich Kager und Patrick Sanin, zeigt mit seinem Vertical-Farming-Konzept für Microgreens, wie innovative Ansätze die regionale Landwirtschaft verändern. Durch den Einsatz von 90 Prozent weniger Wasser, den Verzicht auf chemische Pflanzenschutzmittel und biologisch abbaubare Verpackungen setzt das Bozener Unternehmen ebenfalls auf Nachhaltigkeit. Ihre Microgreens, die bis zu 30 Prozent mehr gesunde Inhaltsstoffe enthalten, bieten der Gastronomie neue kreative Möglichkeiten.

Eine starke Wirtschaft mit sozialem Bewusstsein
Nachhaltigkeit ist in Südtirol fest verankert – nicht als Trend, sondern als wirtschaftliches Prinzip. Unternehmen verbinden ökologisches Verantwortungsbewusstsein mit Ästhetik und Genuss. Die Energiewirtschaft ist dabei ein Vorreiter: Mit 4500 Gigawattstunden aus Wasserkraft gehört die Region zu den Spitzenreitern Italiens und setzt auch bei Solarenergie und Energieeffizienz Maßstäbe. Neben dem wirtschaftlichen Erfolg steht der soziale Ausgleich im Mittelpunkt. Vor allem kleine und mittelständische Betriebe kombinieren handwerkliche Präzision mit modernster Technologie und profitieren von ihrer Exportstärke. Diese Symbiose aus lokaler Verwurzelung und globaler Ausrichtung bietet enormes Potenzial für Partnerschaften – besonders mit Österreich. Eine engere Zusammenarbeit könnte wirtschaftliche und ökologische Erfolge auf beiden Seiten fördern.

Tradition und Hightech im Holzsektor:

Der Holzsektor in Südtirol verbindet Tradition und Innovation auf beeindruckende Weise. Mit rund 1500 Unternehmen, einem Umsatz von über einer Milliarde Euro und etwa 10.000 Beschäftigten spielt der Holzsektor eine zentrale Rolle in der regionalen Wirtschaft. Führende Unternehmen wie Rubner, Microtec, Rothoblaas, Barth, Leneco, X Timber Holz und Sarner Holz stehen für die Verbindung von handwerklichem Können und moderner Technologie. Nachhaltige Forstwirtschaft und innovative Holzbaulösungen setzen dabei international Maßstäbe. Südtirol zeigt, wie traditionelles Handwerk und zukunftsweisende Technik im Holzbereich erfolgreich zusammenwirken.

Mit innovativer Greentech in eine nachhaltige Zukunft

Die Freie Universität Bozen und das Institut für Erneuerbare Energie der Eurac Research treiben die Entwicklung umweltfreundlicher Technologien voran. Doch nicht nur Forschungseinrichtungen, auch Unternehmen wie Flying Basket setzen auf Innovation. Mit ihren Schwerlastdrohnen revolutioniert Flying Basket die Logistik in der Energiebranche, Telekommunikation und Forstwirtschaft. Ihre FB3-Drohne, die bis zu 100 kg transportieren kann, bewährte sich in einem Einsatz in der Nordsee, bei dem 5,4 Tonnen Material zu Offshore-Windkraftanlagen befördert wurden – ein Meilenstein für Effizienz und Nachhaltigkeit.

Grüne Revolution: Landwirtschaft im Wandel

Die Landwirtschaft in Südtirol beschäftigt acht Prozent der Arbeitskräfte und vereint Tradition mit Innovation. Mit 17.133 Betrieben und einer Nutzfläche von 267.000 Hektar produziert die Region fast die Hälfte aller italienischen Äpfel. Unternehmen wie Fischer mit modernen Landmaschinen, Geier mit Spezialfahrzeugen für den Obst- und Weinbau und Solos Südtirol, die auf Aquaponik setzen – ein nachhaltiges System, das Fischzucht und Pflanzenanbau in einem Kreislauf kombiniert –, treiben den technologischen Fortschritt voran. Durch Innovationen wie Agri-Photovoltaik und Präzisionslandwirtschaft wird Nachhaltigkeit gefördert und die Zukunft der Landwirtschaft gesichert.