Supermodel Bella Hadid machte das flache Schuhwerk zum Hipster-Accessoire.

Absatzfreie Zone: Feministische Statements auf dem Polit-Parkett

Kamala tut es, und Angie ist drauf und dran: die Sneaker-Offensive auf dem globalen Parkett.

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Vergangene Woche trug die Modewelt Trauer, als der Tod des afroamerikanischen Designers Virgil Abloh publik wurde. Mit nur 41 Jahren hatte der Mann, der als Kopf der Louis-Vuitton-Männerkollektion und kreatives Mastermind hinter Kayne Wests Modelinie Streetwear und Sneaker zu Fashion-Fetischen gemacht hatte, den Kampf gegen eine so heimtückische wie seltene Krebsvariante verloren.  

Die Preise für die Sneaker seines eigenen Labels Off-White (in Kooperation mit Nike) schnellten kurz nach der Verkündigung der Nachricht auf bis zu 10.000 Dollar das Paar. Eine Entwicklung, die der Renaissance-Künstler Abloh, der auch als DJ, Möbeldesigner, Produzent und Musiker wirkte, als paradox empfunden hätte: „Schließlich habe ich immer Mode für mein 17-jähriges Ich gemacht.“

Während Meghan Markle, pardon: die Herzogin von Sussex, Melania Trump und diverse Hollywoodstars sich noch immer die Tortur von High Heels antun, zelebrieren viele andere Frauen von Welt die Absatzfreiheit – auch als Signal der Emanzipation – in Form von Sneakern. Supermodels wie Bella Hadid und Kendall Jenner tragen Sneaker auch schon einmal mit Überzeugung zum Abendkleid.

Die US-Vizepräsidentin Kamala Harris tritt immer wieder in Chucks, den Stoffsneakern von Converse, ans Rednerpult.

Der Chef der jungen Union Tilman Kuban schenkte seiner Chefin Angela Merkel zum Abschied sogar ein Paar weiße Sportschuhe. Eine Gabe, die die scheidende Kanzlerin animiert haben dürfte. Kürzlich wurde sie beim Shopping im Berliner Nike- Store gesichtet.

Eine Nachricht, die die sozialen Medien in regelrechte Aufregung versetzte: Schließlich hatte „Angie“ schuhmäßig während ihrer Amtszeit relativ wenig Sinn für modischen Pep bewiesen.

Angelika   Hager

Angelika Hager

leitet das Gesellschafts-Ressort