"Tolle Energie und klug obendrein"

Andrew Morton über Meghan Markle: "Tolle Energie und klug obendrein"

Andrew Morton über Meghan Markle: "Tolle Energie und klug obendrein"

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Die internationale Presse stürzte sich im eleganten Ostlondoner Privatclub "Brand Exchange" auf jenen Mann, der den Windsors schlaflose Nächte bereitet hatte. Mit Dianas schockierenden Geständnissen über Essstörungen, Selbstverletzungen und den Ehebetrug von Charles mit Camilla hatte es Morton 1992 zum Auflagenmillionär und zu Weltruhm gebracht hat. Allerdings ist die Biografie "Meghan. A Hollywood Princess", die knapp vor der Hochzeit auch in deutscher Übersetzung erscheinen wird, alles andere als ein pikantes Enthüllungsbuch, sondern vielmehr eine biedere Nacherzählung der Anfänge einer Karrieristin aus kleinen Verhältnissen. Im Gegensatz zu Diana hat Morton sein neues Forschungssubjekt nie getroffen, was die Blutleere des Buches erklärt.

"Ein neues Gesicht, tolle Energie und klug ist sie obendrein"

"Meghan ist eine Aktivistin", flüchtet sich Morton bei dem Pressemeeting in Allgemeinplätze. "Diana dagegen war mehr eine Frau, die sich um das Wohl einzelner Menschen gekümmert hat." Der britische Autor lebt einen Teil des Jahres in Pasadena außerhalb von Los Angeles, wo auch Meghan Markle aufgewachsen ist. Ebendort hat er nun all jene interviewt, die jemals mit der baldigen Prinzessin zu tun gehabt hatten. "Zu Weihnachten 1988 kaufte ihr Vater zwei Puppenfamilien - Vater, Mutter, Kind", enthüllt der Autor. "Ein Set in Schwarz und eines in Weiß. Dann kombinierte Tom Senior den weißen Vater und die schwarze Mutter, um seiner Tochter Puppeneltern zu geben, die wie ihre eigenen Eltern aussahen." Morton hält die neue Prinzessin für eine ausgezeichnete Besetzung: "Wäre ich Hollywoodautor, ich hätte sie mir genau so vorgestellt: Ein neues Gesicht, tolle Energie und klug ist sie obendrein."

Wobei Morton im Buch auch Meghans rigorose Karriereplanung genau unter die Lupe nimmt. Sie sei begeistert gewesen, als Ivanka Trump zustimmte, einen Fragebogen für Meghans Blog "Tig Talk" auszufüllen. Noch begeisterter war sie, als Ivanka ihre Einladung zu Drinks und Dinner annahm. Auf ihrem Blog notierte sie: "Ich werde einfach den gleichen Drink wie Ivanka bestellen, denn die Frau hat offensichtlich die Formel für Erfolg (und Glück) gefunden."

Ivankas Vater Donald Trump dagegen wird von Meghan Markle nicht geschätzt. Sechs Monate vor den Präsidentschaftswahlen war die Protagonistin der TV-Serie "Suits" zu Gast in der Fernsehsendung "The Nightly Show" und erklärte, dass Trump ein Frauenhasser sei und es deswegen noch leichter geworden wäre, für Hillary Clinton zu stimmen. Markle: "Trump hat uns die Augen geöffnet und uns wachsam gemacht. Eine Welt, die er gern hätte, die will man wirklich nicht."

"Krönung ihrer Karriere"

"Es war das wichtigste Vorsprechen ihres Lebens", schreibt Morton über Meghans erste Begegnung mit der Queen. "Als sie in einem schwarzen Ford Galaxy mit getönten Scheiben durch die Tore des Buckingham-Palasts gefahren wurde, näherte sich die Schauspielerin der Krönung ihrer Karriere. Sie war zum Tee bei der Königin eingeladen."

Eine gewisse Enttäuschung dürfte der Hollywood-Prinzessin Harrys bescheidene Bleibe im Kensington-Palast bereitet haben: Harrys "Nottingham Cottage" war kleiner als ihr Haus in Toronto und mit niedrigeren Decken. "Notts Cott" hat zwei Schlafzimmer, zwei Badezimmer, zwei Wohnzimmer und einen kleinen Garten, in dem Harry bei seinem Einzug gleich eine Hängematte aufgehängt hatte.

Der Mann will eben endlich ein normales Leben.

Andrew Morton mit der Biografie
Tessa   Szyszkowitz

Tessa Szyszkowitz