Aufmerksamkeitsdefizite: junge österreichische Künstler
In den hoch dotierten Wiener Institutionen sind sie kaum präsent dabei verfügt die Hauptstadt über einen großen Pool an Künstlerinnen und Künstlern unter 50: Sie stellen auch jenseits der Landesgrenzen aus, ihre Werke findet man in Galerien und kleineren Institutionen (Kunstraum Niederösterreich, Kunsthalle Exnergasse), in Offspaces (Ve.Sch, das weisse haus), im Graphischen Kabinett oder im Untergeschoss der Secession, im Ausstellungsraum der Akademie, häufig auch in den Landeshauptstädten. Viele davon hätten allerdings eine breitere Aufmerksamkeit verdient. Etwa Katrina Daschner, deren Performance-Filme glamourös und witzig Gender-Themen aufgreifen. Oder Anne Schneider und Benjamin Hirte, die in ihren Skulpturen wichtige Fragen der Bildhauerei neu ausloten. Nikolaus Gansterer errichtet Installationen, in denen wissenschaftliche Zeichnungen und Objekte aufeinander treffen. Jakob Lena Knebls Performances und Installationen spielen gewitzt mit der Moderne und bürgerlichen Körperidealen.
Leopold Kessler enthüllt in seinen Videoarbeiten und -performances die politisch-gesellschaftliche Relevanz des öffentlichen Raums. Andreas Fogarasi untersucht in Installationen und Filmen Architektur und Stadtplanung. Judith Fegerl enthüllt die Besonderheiten von Ausstellungsräumen, indem sie etwa Wände aufstemmt und Drähte freilegt. Zenita Komads heiter-lustvolle Skulpturen und Installationen bergen kritisches Potenzial. Darüber hinaus etablierten sich Künstler wie Markus Schinwald, Anna Jermolaewa, Dorit Margreiter, Ursula Mayer, Hans Schabus oder die Gruppe Gelatin; den drei Letzteren widmete das 21er-Haus in den vergangenen Jahren Ausstellungen nachdem sie schon in großen Schauen in den Bundesländern präsent waren.
Wichtige Adressen:
Ausstellungsraum Ve.Sch: www.vesch.org
Kunstraum Niederösterreich: www.kunstraum.net
Kunsthalle Exnergasse: www.wuk.at
Secession: www.secession.at
Wiener Galerienverband: www.diegalerien.at